Forscher besorgt

Weiterhin zu hohe Arsenwerte in Babynahrung

Mehr als die Hälfte der Reisprodukte für Babys enthält nach wie vor zu hohe Arsenwerte – trotz der seit 2016 geltenden EU-Normen. Das berichten Wissenschaftler des Institute for Global Food Security in Belfast.

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Für reishaltige Babynahrung gilt sei 2016 ein strenger Grenzwert für den Gehalt an Arsen.

Für reishaltige Babynahrung gilt sei 2016 ein strenger Grenzwert für den Gehalt an Arsen.

© Kitty / Fotolia .com

BELFAST. Im Januar 2016 wurden in der EU Grenzwerte für den Arsengehalt in reishaltiger Babynahrung festgelegt. Ziel war es nach dem Fund zu hoher Werte das gesundheitliche Risiko für Babys und Kleinkinder durch strenge Regelungen zu mindern. So werden Arsenverbindungen in der Nahrung mit einem erhöhten Risiko für neurologische und kardiovaskuläre Schäden sowie für Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Seither sind maximal 0,1 mg/kg anorganisches Arsen in reisbasierten Nahrungsmittel für Babys und Kleinkinder in der EU erlaubt.

Nach den jüngsten Untersuchungsdaten des Institute for Global Food Security, publiziert in PLOS one (doi.org/10.1371/journal.pone.0176923) scheint sich jedoch wenig verändert zu haben. Forscher hatten dazu den Urin von 79 Kindern auf Arsenverbindungen untersucht. Es zeigte sich, dass bei Babys, die Fertignahrung auf Reisbasis erhielten, die Arsenwerte deutlich höher waren (1,9-fach) als bei Babys der Vergleichsgruppe, die gestillt wurden. Beim Vergleich zu den Kindern, die nach der Brustentwöhnung, die Formulanahrung erhielten, fielen ebenfalls höhere Werte (4,8-fach) als zuvor auf. Besonders hohe Werte seien von Monomethylarsensäure (MMA) und Dimethylarsensäure (DMA im Urin nachweisbar gewesen, berichten die Forscher.

Die Untersuchung von Formulanahrung mit Reis und von Reiskräckern für Kleinkinder ergab zugleich bei 73 Prozent der Produkte einen Arsengehalt über dem EU-Grenzwert. Insgesamt rangierten die Werte bei den Babyprodukten zwischen 0,055 und 0,177 mg/kg mit einem Mittelwert von 0,117 mg/kg, so die Wissenschaftler.

Gegenüber Science Daily äußerte sich Studienautor Prof. Andrew Meharg: "Die Studie belegt, dass fast drei Viertel der Baby-Cracker, die speziell für Kinder vermarktet werden, den Grenzwert für Arsen überschreiten." Das sei unverständlich, da es beim Herstellungsprozess technisch einfach möglich sei, bis zu 85 Prozent der Arsenverbindungen zu eliminieren. Es gebe somit keine Entschuldigung für die Hersteller, Babyprodukte mit erhöhten Werten zu verkaufen. Alle Hersteller von Reisprodukten für Babys und Kinder sollten daher verpflichtet werden, die enthaltenen Arsenwerte auf ihren Produkten auszuweisen, forderte Meharg. (run)

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