IQWiG

Lob und Tadel für Depressions-Leitlinien

Der G-BA arbeitet derzeit DMP-Empfehlungen zur Behandlung von Depressionen aus. Jetzt gibt es eine IQWiG-Analyse, die Licht und Schatten bei bestehenden Leitlinien sieht.

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Ein DMP soll die Versorgung von Depressiven in Deutschland verbessern. Das IQWiG hat jetzt in- und ausländische Leitlinien analysiert.

Ein DMP soll die Versorgung von Depressiven in Deutschland verbessern. Das IQWiG hat jetzt in- und ausländische Leitlinien analysiert.

© caracterdesign / Getty Images / iStock

BERLIN. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 22 nationale und internationale Leitlinien zur Behandlung von Depressionen untersucht. Diese deckten alle wichtigen Versorgungsaspekte ab und die Aussagen seien inhaltlich größtenteils konsistent, lobt das IQWiG. Allerdings stammten die meisten Empfehlungen aus dem Ausland (22 aus Großbritannien, acht aus den USA und drei aus Deutschland), weswegen diese möglicherweise nur eingeschränkt auf Deutschland übertragbar seien.

Bei einzelnen Aspekten stellt das Institut inhaltliche Unterschiede fest – beispielsweise beim Einsatz von Johanniskraut zur Therapie. Ebenfalls tadeln die Untersucher, dass in den Leitlinien oft keine Hinweise zu finden sind, welche Intervention gegenüber einer anderen besser eingesetzt werden sollte. Weiterhin gibt es kaum Empfehlungen speziell für Kinder und Jugendliche.

Empfehlungen für ein deutsches System

Die Analysten schlagen vor, in den künftigen deutschen Disease-Management-Programmmen (DMP) zwischen uni- und bipolaren Krankheitsbildern zu unterscheiden. Weiterhin sollten die verschiedenen Grade der Depression im kommenden DMP differenziert werden und Empfehlungen für Rezidive ausgearbeitet werden.

Für die geplanten DMP zur Behandlung von Depressionen stehen derzeit nationale und internationale Leitlinien auf dem Prüfstand. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) muss unter anderem für Depressionen DMP-Richtlinien zur strukturierten Behandlung entwickeln. (ajo)

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