Leitartikel zum Suchtbericht

Der legale Tod aus der Flasche

Rund 200.000 Drogentote gibt es jedes Jahr in Deutschland. Fast alle sterben an ganz legalen Drogen. Der gefährlichste Suchtstoff nach Tabak ist Alkohol. Trotzdem wird Alkoholismus meist verharmlost, verleugnet oder tabuisiert.

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:
Sucht im Alter: Von den über 60-Jährigen haben bis zu drei Prozent der Männer und bis ein Prozent der Frauen Alkoholprobleme.

Sucht im Alter: Von den über 60-Jährigen haben bis zu drei Prozent der Männer und bis ein Prozent der Frauen Alkoholprobleme.

© Driving South / Fotolia.com

Als im August 2011 das Obduktionsergebnis der 27-jährigen Soulsängerin Amy Winehouse feststand, zeigten sich die Eltern erleichtert: Ihre Tochter war "nicht an Drogen gestorben".

Sie hatte bei ihrem Tod einen Blutalkoholspiegel von über vier Promille gehabt. Der Tod der Britin ist sicher ein Extremfall, aber er ist auch ein exemplarischer Fall. Er zeigt, dass Drogensucht meistens mit der Abhängigkeit von Kokain, Heroin oder anderen harten, illegalen Drogen gleichgesetzt wird.

Der Konsum von legalen Drogen wird dagegen gern verharmlost. Dabei richten Alkohol und Tabak weitaus mehr Schaden an als Rauschgift, wie der aktuelle Suchtbericht belegt.

Dem Bericht zufolge sterben in Deutschland jedes Jahr etwa 200.000 Menschen an legalen Drogen, etwa 120.000 durch Tabak- und 74.000 durch Alkoholkonsum. Die Zahl der Toten durch illegale Drogen beläuft sich dagegen auf knapp 1000.

"Das ist also eine ganz andere Größenordnung. In der Wahrnehmung der Medien und der Öffentlichkeit ist das jedoch sehr verschoben", konstatiert Gabriele Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Die meisten Menschen glaubten, ihnen persönlich könne Alkohol nichts anhaben. So wie der ehemalige bayerische Innenminister Günther Beckstein, der sich in puncto Alkoholkonsum im Jahr 2010 ungewohnt liberal äußerte: "Ein gestandenes Mannsbild" sei auch nach zwei Maß Bier noch in der Lage, ein Auto zu steuern ...

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 01.02.201515:18 Uhr

ich sehe schon, die Rauchertoten sind gemeint,

Herzinfarkt etc.

Dr. Wolfgang P. Bayerl 31.01.201522:01 Uhr

woher stammt die Zahl 200.000?

non credo

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