Zigaretten
3000 Giftstoffe stressen Herz und Gefäße
Rauchen ist schädlich - besonders für Diabetiker, heißt es zum Welt-Nichtraucher-Tag. Außerdem: Raucher erkranken doppelt so häufig an Typ-2-Diabetes als Nichtraucher.
Veröffentlicht:BERLIN. Für Menschen mit Diabetes ist Rauchen besonders gefährlich, da die über 3000 Giftstoffe der Zigarette das für Diabetiker ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöhen.
Darauf macht diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe aus Anlass des Welt-Nichtraucher-Tages am 31. Mai aufmerksam. Der Aktionstag steht dieses Jahr unter dem Motto: "Lass Dich nicht anmachen! Weg mit der Tabakwerbung".
Dass der Griff zur Zigarette generell der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Die Zusammenhänge zwischen Rauchen und Diabetes mellitus sind vielen jedoch nicht bekannt: Bei Menschen mit einem bereits bestehenden Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 kann Rauchen den Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung verschlechtern.
Blutfett-Zusammensetzung wird verändert
"Aufgrund eines bei ihnen häufig erhöhten Blutzuckerspiegels haben sie von vornherein ein höheres Risiko für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenrauch verstärkt dies noch", wird Professor Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Kinderkrankenhauses "Auf der Bult" in Hannover in einer Mitteilung von diabetesDE zitiert.
Rauchende Diabetiker litten daher häufiger als nichtrauchende unter Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße mit Herzinfarkt, Schlaganfall und "Raucherbein" oder Durchblutungsstörungen in Auge und Niere.
Tabakrauch verändere auch die Zusammensetzung der Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die Menge des sogenannten "guten" HDL-Cholesterins verringert.
"Das erhöht die Gefahr für Herzinsuffizienz und Arterienverkalkung. "Außerdem lässt sich der Blutzucker bei rauchenden Diabetikern schwerer messen und beeinträchtigt somit die Therapie", betont Danne.
Welt-Nichtraucher-Tag erstmals 1987
Umgekehrt erkranken Raucher doppelt so häufig an Diabetes Typ 2 als Nichtraucher. Männer über 40 Jahre sind besonders häufig betroffen.
Die Ursachen für diesen Zusammenhang konnten Wissenschaftler bisher noch nicht belegen, heißt es in der Mitteilung von diabetes DE.
Die Forscher vermuteten, dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren heruntersetzen. Bei jungen Menschen fördert Passivrauchen die Entstehung des Metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.
In Deutschland raucht rund ein Viertel aller Erwachsenen regelmäßig. Über 80 Prozent von ihnen haben vor ihrem 20. Lebensjahr zum ersten Mal zum Glimmstängel gegriffen.
Wer mit dem Tabakkonsum aufhören möchte, findet professionelle Hilfe in Raucherentwöhnungskursen. Unter anderem Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen bieten diese an.
Der Welt-Nichtraucher-Tag wurde am 31. Mai 1987 von der WHO ausgerufen und steht seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto. In diesem Jahr steht der Gesundheitstag international unter dem Thema "Lass Dich nicht anmachen! Weg mit der Tabakwerbung". (eb)
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