E-Zigarette
Kleine Hilfe auf dem Weg zum Nicht-Raucher
Viele Raucher nehmen sich für das neue Jahr vor, ihr Laster aufzugeben. E-Zigaretten könnten sie dabei erfolgreich unterstützen, zeigt ein Cochrane-Review. Aber allzu groß ist der Effekt nicht.
Veröffentlicht:LONDON. Der Dampf elektronischer Nikotin-Vaporisatoren weht nun auch durch die Hallen der Cochrane Library.
Im ersten Übersichtsartikel seiner Art hat ein britisch-neuseeländisches Team von Cochrane-Autoren um Hayden McRobbie vom Wolfson Institute of Preventive Medicine in London die vorhandene Literatur zu der Frage untersucht, ob die sogenannten E-Zigaretten Rauchern zur Tabakabstinenz verhelfen können (The Cochrane Library 2014, online 17. Dezember).
Nach Sichtung der einschlägigen Publikationen blieben 29 Studien für die qualitative sowie zwei randomisierte und kontrollierte Studien für die quantitative Auswertung übrig.
An Letzteren waren zusammen 662 Probanden beteiligt, mit deren Hilfe jeweils die Wirkung von E-Zigaretten mit Nikotinfreisetzung und Placebo-E-Zigaretten ohne Nikotin verglichen worden waren.
In einer der Studien gab es zudem noch einen Vergleich mit dem Effekt von Nikotinpflastern.
Kein Hinweis auf Gesundheitsrisiken
E-Zigaretten erwiesen sich in der Gegenüberstellung mit Placebo tatsächlich als wirksamer: Neun Prozent der Raucher schafften es mit den Nikotinverdampfern, ein halbes Jahr auf Tabakzigaretten zu verzichten, mit Placebo waren es vier Prozent.
Der Risikoquotient betrug somit 2,29 zugunsten der E-Zigarette. Kein signifikanter Effekt zeigte sich im Vergleich mit Nikotinpflastern.
Auch trug der Nikotindampf dazu bei, dass mehr Raucher die Zahl der täglich gerauchten Tabakstängel halbieren konnten (36 Prozent mit der E-Zigarette, 27 Prozent mit Placebo).
Diesbezüglich war der Dampf auch erfolgreicher als das Pflaster (61 vs. 44 Prozent in der einschlägigen Untersuchung).
Es gab zudem keine Hinweise auf Gesundheitsrisiken, die von der E-Zigarette ausgehen, jedenfalls hinsichtlich einer Anwendung von bis zu zwei Jahren.
In der Summe finden Raucher in der E-Zigarette eine Stütze im Bemühen, Finger und Lippen vom Tabak zu lassen. Das Ausmaß der Unterstützung ist allerdings überschaubar.
Und ebenfalls überschaubar ist der Umfang der vorliegenden Daten, weshalb McRobbie und Kollegen deren Beweiskraft als niedrig einstufen.
Sie rechnen damit, dass die Ergebnisse künftiger Studien die Tragfähigkeit der derzeitigen Befunde erheblich beeinflussen werden.
In diesen Untersuchungen, so die Forscher, sollten modernere Geräte zur Nikotinvaporisation verwendet werden, die das Nikotin in höherer Konzentration und rascher freisetzen und in Bezug auf die Tabakabstinenz womöglich besser wirken als die in den vorliegenden Studien verwendeten älteren Modelle. (rb)