Schmerzen beim Stillen

Mastitis war ein Gefäßproblem

Schmerzen beim Stillen haben viele Ursachen. Eine davon ist das Raynaud-Syndrom der Brustwarze, das bislang wenig Beachtung findet. Doch frühzeitige Diagnose und Behandlung lohnen sich, denn sie können ein vorzeitiges Abstillen verhindern.

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Aua.

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LOS ANGELES. Wenn die Brustwarze beim Stillen auch nach der Therapie einer Dermatitis oder Infektion noch immer schmerzt, kann ein Raynaud-Syndrom dahinterstecken.

In einer amerikanischen Studie war ein Viertel der Frauen mit Stillschmerz davon betroffen. Fast alle dieser Patientinnen waren zuvor wegen des Verdachts auf eine Candida-Mastitis erfolglos mit einem Antimykotikum behandelt worden.

Schmerzende Brustwarzen gehören zu den häufigsten Gründen, wenn Frauen vorzeitig abstillen. Über Probleme beim Anlegen oder verstopfte Milchgänge hinaus können die Beschwerden unter anderem durch Allergien, Ekzeme, Infektionen, aber auch durch ein Raynaud-Syndrom der Brustwarze ausgelöst werden.

Dieses Phänomen, das üblicherweise an Händen und Füßen von Frauen im gebärfähigen Alter auftritt, gilt als überschießende Antwort auf erhöhte Östrogenspiegel und Stress.

In der US-Studie wurde ein Raynaud-Syndrom bei Frauen diagnostiziert, die in der Regel mindestens vier Wochen lang Schmerzen in den Brustwarzen verspürten, auf eine spezifische Therapie ansprachen und mindestens zwei von drei Kriterien erfüllten (Arch Dermatol 2012; online 17. Dezember).

Dazu zählten Farbänderung der Brustwarze nach weiß, blau oder rot, insbesondere bei Kälte, Kälteempfindlichkeit oder Farbänderung an Händen und Füßen, Nichtansprechen auf orale Antimykotika.

Bei 22 von 88 jungen Müttern mit Schmerzen beim Stillen und Dermatitis war anhand dieser Kriterien ein Raynaud-Syndrom festgestellt worden.

Bis auf eine Ausnahme hatten die Beschwerden bei allen Frauen in den ersten sechs Wochen nach der Entbindung begonnen. Typisch war, dass die jungen Mütter vor, während und nach dem Stillen unter Schmerzen litten.

Erfolg durch vielfältige Therapiemaßnahmen

Diese wurden von mäßig bis hin zu heftig, stechend oder einschießend beschrieben. Bei 91 Prozent der Frauen schuppte sich die Haut an einer oder beiden Brustwarzen. 94 Prozent berichteten über Farbveränderung oder Kälteempfindlichkeit von Händen und Füßen in der Vergangenheit.

Bei zwei Patientinnen lag eine Autoimmunerkrankung vor, zwei weitere hatten bereits eine Brustoperation hinter sich.

Hautprobleme und sekundäre Infektionen wurden mit topischen Kortikosteroiden beziehungsweise oralen Antibiotika therapiert. Alle bis auf zwei Frauen erhielten eine orale Standardtherapie mit Fluconazol.

Um das Raynaud-Syndrom zu behandeln, wurde allen Frauen empfohlen, warme Kleidung zu tragen, vor dem Stillen zweimal täglich heiß zu duschen und auf Kaffee und vasokonstriktive Medikamente zu verzichten.

Außerdem nahmen 15 der 22 Mütter den gefäßerweiternden Kalziumkanalblocker Nifedipin ein. Von den zwölf Frauen, die die Therapie meist über einige Monate fortsetzten, gaben zehn eine Verbesserung beziehungweise das Verschwinden des Schmerzes zu Protokoll.

Insgesamt reduzierten sich die Beschwerden bei allen Patientinnen durch die multimodale Therapie so weit, dass es ihnen möglich war, ihre Kinder weiterhin zu stillen.

Zwar ist das Raynaud-Syndrom oft nicht der einzige Grund für den Stillschmerz, es kann aber dennoch erheblich zu den Beschwerden beitragen.

Um ein vorzeitiges Abstillen zu vermeiden, sollte der M. Raynaud in die diagnostischen Überlegungen einbezogen werden, so die Autoren, wenn es entsprechende Hinweise gebe oder Antibiotika beziehungsweise Antimykotika keine Wirkung zeigen würden. (St)

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