Lumboischialgie: Was bringen Injektionen?
Nützen epidurale Injektionen bei Ischiasschmerzen? In einer Studie aus den USA konnten die Ärzte zeigen, dass vor allem Steroide die Schmerzen lindern. Bloß an der Signifikanz hapert es.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG (mut). Helfen bei Patienten mit lumbosakraler Radikulopathie Tabletten und Schmerzpflaster nicht ausreichend, wird ihnen gelegentlich eine epidurale Steroidinjektion angeboten.
In vielen Studien wurde zwar eine gewisse Wirksamkeit von injizierten Kortikoiden festgestellt, dem gegenüber stehen aber auch Risiken wie ein Rückenmarksinfarkt, berichten US-Ärzte um Dr. Steven Cohen von der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore (Ann Intern Med 2012; 156(8): 551-559).
Ein besseres Sicherheitsprofil verspricht man sich von nichtsteroidalen Entzündungshemmern wie Etanercept. In einer dreiarmigen Studie hat ein Team um Cohen die Wirksamkeit einer epiduralen Injektion mit Methylprednisolon (60 mg), Etanercept (4 mg) sowie mit einer Kochsalzlösung verglichen.
Geringere Wirkung beim Rückenschmerz
Teilnehmer waren 84 Patienten mit einer lumbosakralen Radikulopathie, bei denen die Bein- mindestens so stark wie die Rückenschmerzen waren, die einen Bandscheibenbefund im MRT hatten und bei denen eine konservative Therapie bisher erfolglos war.
Die Teilnehmer bekamen zwei epidurale Injektionen im Abstand von zwei Wochen. Vor Therapiebeginn beurteilten sie ihre Schmerzstärke auf einer Zehn-Punkte-Analogskala mit etwa 6 Punkten für den Beinschmerz und etwa 5-6 Punkten für den Rückenschmerz.
Einen Monat nach der zweiten Injektion waren die Beinschmerzen mit der Kochsalzlösung um knapp 2,5 Punkte zurückgegangen, mit Etanercept um knapp 3 Punkte. Am stärksten war jedoch die Schmerzreduktion in der Steroidgruppe mit knapp 3,6 Punkten.
Allerdings waren die Unterschiede nicht signifikant. Ein ähnliches Bild ergab sich beim Rückenschmerz, auch hier war das Steroid wirksamer als Etanercept, wobei die Schmerzreduktion hier noch etwas geringer ausfiel.