Kampf dem Rückenschmerz

Ergonomische Arbeitsplätze als Ziel

Vor dem Hintergrund einer immer längeren Lebensarbeitszeit sind arbeitsbezogene Rückenbeschwerden eine Herausforderung, der sich auch Arbeitgeber stellen müssen.

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VOGTAREUTH. "Rückenschmerzen" waren dem BKK Gesundheitsreport 2012 zufolge bei Männern zwischen 20 und 65 Jahren die häufigste ambulante Diagnose im Jahr 2011. Ihr Anteil lag bei rund 24 Prozent.

Zudem waren sie der Grund für die meisten Fehltage am Arbeitsplatz. Kein Wunder also, dass auch Arbeitgeber langsam ihr Interesse an der Rückengesundheit ihrer Mitarbeiter entdecken.

Da Präventionsangebote der Krankenkassen laut Präventionsbericht der GKV 2010 bislang von nur etwa drei Prozent der gesetzlich Versicherten wahrgenommen werden, beteiligen sich immer mehr Firmen an Bewegungskampagnen und setzen auf wachsame Betriebsärzte.

Denn Berufsgenossenschaften, Unfallversicherer und Sozialversicherungen weisen darauf hin, dass neben Bewegungsmangel und psychosozialen Belastungen bei fast einem Viertel der Erwerbstätigen auch körperliche Überlastung eine Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerz spielen könnte, etwa bei Transportberufen, in Warenlagern oder im Gesundheits- und Pflegebereich.

Auf richtige Höhe des Monitors achten

Ziel von Präventionskampagnen ist unter anderem, die Zahl der Betriebe mit ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen und Arbeitsabläufen zu erhöhen, um Fehlhaltungen und Verspannungen vorzubeugen.

Für einen rückengesunden Bürotag etwa empfiehlt Dr. Andreas Weidmann, Chefarzt an der Schön Klinik Vogtareuth, den Bürostuhl an die Bedürfnisse des Nutzers anzupassen. So soll der untere Rücken im Kontakt mit der Rückenlehne stehen (Lordosestütze etwa auf Gürtelhöhe) und die Sitzfläche ganz ausgenutzt werden.

Zudem sorgen an einem Computerarbeitsplatz die richtige Höhe des Monitors (Blicklinie auf die Mitte des Monitors etwa 35° gesenkt) sowie Stützen für Unterarm oder Handballen für Entspannung.

Wenn die Füße flach auf dem Boden stehen, sollen die Kniegelenke im 90-Grad-Winkel positioniert sein.

Ist der Schreibtisch nicht höhenverstellbar, kann die passende Höhe der Füße mit einer Fußstütze erreicht werden. Die Ellenbogengelenke sollen entspannt auf dem Schreibtisch liegen.

Weidmann rät zu mindestens drei bis vier Haltungswechseln pro Stunde und zu Stehpausen von mindestens zehn Minuten, etwa durch Wechsel an ein Stehpult. Dass der Rücken Stärkung braucht, betonen die Experten der AOK und empfehlen zur Prävention Beuge- und Streckübungen für zwischendurch. (St)

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