Neue Methode in Entwichklung

Schalldiagnostik – so klingt Arthrose

Veröffentlicht:

FULDA. Die Hochschule Fulda forscht in Kooperation mit Partnern an einer schonenden Methode, Gonarthrose zu entdecken – der Schalldiagnostik. Eine Pilotstudie zeigt nun vielversprechende Ergebnisse, berichtet die Hochschule.

Knorpelschäden haben einen ganz eigenen Sound, der für das menschliche Ohr nicht hörbar ist. Wenn ein Patient mit Gonarthrose Kniebeugen macht, entstehen typische Geräusche – sie lassen sich durch die spezielle Technik der Schallemissionsanalyse aufzeichnen. Für die Aufzeichnung haben die Forscher ein spezielles Mikrofon und Sensoren entwickelt, die diese spezifischen Schallmuster automatisch ausfiltern.

Um herauszufinden, wie kranker Knorpel im Vergleich zum gesunden klingt, wurden zuvor viele Test gemacht – unter anderem auch am Knochen. Die Forscher setzten hier zum Beispiel definierte Schäden, rieben Knorpel ab oder bohrten Löcher, um herauszufinden, wie unterschiedlich Gelenkschäden klingen.

In der Pilotstudie brachten die Forscher dann am Kniegelenk von 29 Testpersonen das Aufnahmegerät an und zeichneten die Geräusche auf, während die Patienten eine Kniebeuge machten (Med Eng Phys 2019; 65: 57-60). Die Forscher notierten auch die Gradzahl der Bewegung, bei der die typischen „Schadensgeräusche“ auftreten, um Hinweise auf den Ort der Knorpelschäden zu bekommen.

Dann verglichen sie ihre Resultate aufgrund Schalldiagnostik mit zuvor angefertigten (ihnen unbekannten) MRT-Aufnahmen der Patienten und stellten eine Übereinstimmung in 95 Prozent der Fälle fest, heißt es in der Mitteilung der Hochschule Fulda.

Ein Teil der Patienten zeigte zudem auffällige Schallmuster, obwohl die Röntgendiagnostik unauffällig war. In weiteren Studien wollen die Forscher nun überprüfen, ob die Schalldiagnostik sensibler ist und daher bereits kleine Veränderungen am Knorpel wahrnehmen kann, die über das klassische bildgebende Verfahren nicht erkennbar sind. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aktuelle AOK-Analyse

Hüftgelenk-Operationen: Mehr Routine, weniger Komplikationen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend