Ideenwettbewerb

Rheumastiftung zeichnet neue Forschungsideen aus

Wie lässt sich Lupus besser therapieren? Und wie kann die soziale Teilhabe von Rheuma-Patienten verbessert werden? Diesen Fragen gingen Forscher nach.

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BERLIN. Ein neuer Therapieansatz bei systemischem Lupus erythematodes und ein Projekt zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung bei Rheuma - das sind die Sieger des diesjährigen Ideenwettbewerbs der Rheumastiftung, der mit je 2500 Euro dotiert ist.

Die erste Idee zielt auf die Auslöschung des Krankheitsgedächtnisses, das für die Aufrechterhaltung des Lupus verantwortlich ist, durch einen neuen, kombinierten Therapieansatz.

Die zweite Idee soll Barrieren und fördernde Faktoren der sozialen Teilhabe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und ankylosierender Spondylitis identifizieren, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).

Dr. Tobias Alexander und Privatdozentin Dr. Bimba Franziska Hoyer aus der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité, Berlin, wollen Lupus erythematodes mit einem neuartigen Ansatz bekämpfen, der die Autoimmunreaktion dauerhaft unterbinden soll.

Dazu müssen sowohl die Gedächtniszellen des Immunsystems, die autoreaktiven Plasmazellen, als auch deren Vorläufer-B-Zellen gezielt und vollständig eliminiert werden. Mit der Kombination von zwei unterschiedlichen Therapieprinzipien könnte dies erreicht werden.

Die neue Therapie soll zunächst im Mausmodell und später an Patienten, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen, erprobt werden und könnte eine neue Ära in der Therapie von Erkrankungen eröffnen, die durch Autoantikörper vermittelt werden.

Die Frage, welche Faktoren die soziale Teilhabe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder ankylosierender Spondylitis einschränken oder fördern, wollen Anna Lena Walther und Privatdozentin Dr. Ruth Deck vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität Lübeck zunächst in einer schriftlichen Befragung und in Gesprächsgruppen mit Betroffenen ermitteln, heißt es weiter in der DGRh-Mitteilung. Die Ergebnisse sollen dann mithilfe einer Expertengruppe unter Einbeziehung der Betroffenen analysiert werden.

Ziel ist es, daraus Strategien für den Abbau von Hürden abzuleiten und zielgruppenspezifische individuelle oder gesellschaftliche Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln. Die Erweiterung der Behandlungsziele um die Dimension der sozialen Teilhabe (von "treat to target" zu "treat to participation") gilt als Schlüssel für die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. (eb)

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