Seminar zur physikalischen Gefäßtherapie

FREUDENSTADT (mal). Welche Erfolge lassen sich mit einer physikalischen Gefäßtherapie erzielen, die die Vasomotion im Kapillargebiet stimuliert und normalisiert? Erfahrungen dazu werden in Kürze beim Kongress des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN) in Freudenstadt präsentiert.

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Bei einem Symposium des Arbeitskreises Bio-Physikalische Therapie werden Mitglieder des Arbeitskreises über Erfahrungen mit der "Physikalischen Gefäßtherapie Bemer" berichten

 Erfolge mit der Bemer-Therapie sind schon in der Sportmedizin oder etwa bei Patienten mit Tinnitus, chronischen Ulzera oder auch Fatigue bei Multipler Sklerose dokumentiert worden.

Bei der Bemer-Magnetfeldtherapie werden schwache, niedrigfrequente gepulste elektromagnetische Felder durch flexible, flache elektrische Spulen erzeugt. Die elektromagnetischen Felder sind so auf physiologische Prozesse und die Biorhythmik des Menschen abgestimmt, dass sie die Vasomotion im Kapillargebiet aktivieren und normalisieren.

Die Vasomotion steuert Verteilung und Strömung des Blutes im Kapillargebiet. Bei einem gesunden Menschen laufen die rhythmischen Bewegungen der Gefäßwände circa dreimal pro Minute ab, bei kranken oder geschwächten Menschen teilweise nur einmal alle zehn Minuten, berichtet der Hersteller Bemer. Durch die aktivierte oder normalisierte Mikrozirkulation werden Abläufe der Ver- und Entsorgung in den Zellen verbessert.

Das Symposium des Arbeitskreises Bio-Physikalische Therapie findet statt am Samstag, den 17. September, von 8.30 bis 12.30 Uhr (SEM-009). Tipps zur Integration der Bemer- Therapie in die Praxis gibt es in einem Seminar von 14 bis 18 Uhr (SEM-010); www.zaen.org

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Kommentare
Klaus-Uwe Pagel 15.10.201409:09 Uhr

Interessen und Verknüpfungen zu Erkennen geben

Ich bin sehr überrascht über die Kommentatorin Pirlet-Gottwald. Derzeit (Oktober 2014) recherchiere ich im Zusammenhang mit eigenartig empfundener Werbung und damit genannten "Studien", auch eines Univ.Doc.CA Klopp. Noch immer (Oktober 2014) lässt sich nicht aus den im Internett zugänglichen Informationen erkennnen, wodurch sich sein Institut finanziert. Jedoch werden Publikationen (mit seinem Namen) in Fachmagazinen gerne als Belege für BEMER Anwendungen gebraucht. Es fällt auf, dass es sich hierbei nicht selten um sogenannte Supplemente handelt, bezahlte Beilagen dieser Magazine. Deren Inhalte werden nicht von der Redaktion wissenschaftlich überprüft, sie es die regulären Beiträge sind.

Auch mir ging es so: "Einen auch nur halbwegs nachvollziehbaren wissenschaftlichen Text zur Methode sucht man vergeblich." Videos in Youtube zu mikroskopischen Aufnahmen der Mikrozirkulation (auch für ein Intravitalmiskroskop muss - lebendes - Gewebe präpariert werden), die einen Laien verblüffen können, können Folgen solcher Präparationen und der natürlichen "Erholung" des geschädigten Gewebes zeigen. Zumindest dadurch "verändert" sein. Aber man erfährt nichts über die Aufnahmebedingungen.

Es ist eine klare Ansage, wenn ein Kommentator, der mittels Dr. Titel belegt, wissenschaftlich arbeiten zu können, auf Mängel bei Nachweisen usw. hinweist.

Leider vegaß die in gewisser Weise aggressiv widersprechende Kommentatorin, Frau (auch Dr.!)Pirlet-Gottwald ihre intensiven Beziehungen zur Firma BEMER und zum Fortbildungsveranstalter offen zu legen. Auch sie macht entsprechende Forträge. Ist BEMER-Partnerin.

Es genügt nicht, stur zu behaupten "... wissenschaftlich fundiertes, durch mehrere Studien belegtes, klinisch erprobtes Therapieverfahren aufgrund offensichtlich oberflächlicher Internetrecherchen wagen zu beurteilen!"

Es wäre angemessener, tatsächlich (originale) Beiträge in wissenschaftlich renomierten Publikationen (keine Supplemente!)zu benennen. Gerade sie, die in der BEMER-Fortbildung tätig ist und eine Intenertseite als BEMER Partnerin hat, müsste dazu klare Hinweise geben können. Als Dr. müsste sie auch wissen, wie solche Beiträge aussehen sollten.


Eine Beschimpfung eines Kritikers (mit inhaltsvoller Kritik) in der Art: "P.S. Die Verleumdung des ZAEN der wirtschaftlichen Verbandelung mit Firmeninteressen sind als frech zu bezeichnen!" verbietet sich.

Leider musste ich selbst aus Kreisen von BEMER-Partner so etwas schon erleben. Scheint mir nicht unüblich zu sein.

Eine wirtschaftliche Verbandelung ist nichts Ehrenrühriges und es ist deswegen auch keine Verleumdung, wenn darauf verwiesen wird. Es ist nur für mich nicht mit den Regeln einer ehrlichen Wissenschaft vereinbar, wenn solche Verpflechtungen nicht offen genannt werden. Denn diese sind geeignet, Angaben, Publikationen u.ä. mit entsprechendem "Blick" zu lesen und zu werten. Verschweigen von möglichen Interessenskonflikten ist schon eher "unerwünscht".

Es gilt in der Wissenschaft: nicht einfach behaupten, belegen.

Dr. Jürgen Schmidt 23.08.201113:59 Uhr

Hauptsache IGeln ?

Als altgedienter Schulmediziner muss man sich übernommene Irrtümer in nicht unbeträchtlicher Zahl eingestehen, man denke nur einmal an die medikamentöse Therapie der Coronaren Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz, wie sie vor 40 Jahren üblich war.

Deshalb ist man sensibilisiert für fehlende wissenschaftliche Belege, theoretische Begründungen und unseriöse Anpreisungen und neigt dazu, entsprechende Maßstäbe auch an Gebiete anzulegen, die mit alternativer Medizin umschrieben werden.

Der Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN), ausweislich seiner homepage eng mit dem Hersteller der elektromagnetischen Wundermatten verbunden, verweist auf Erfahrungsberichte anstelle wissenschaftlicher Arbeiten, auf "Koryphäen", die niemand kennt und postuliert Paradigmenwechsel der Medizin, die man besser in einer anderen rhetorischen Schublade gelassen hätte.

In den Anpreisungen des Herstellers ist oft von einem Univ.Doc.CA Klopp die Rede, der Chefarzt an der Charite, nach anderer Darstellung dort "Oberarzt der Abteilung für Pathophysiologie" gewesen sein und nun einem Institut für Mikrozirkulation in Berlin vorstehen soll, an dem die Methode erforscht worden sei. Wer sich aufgrund dieser Angaben in die Web-Recherche begibt, stößt auf wechselseitige Verweise, fehlende Adressen und Marketing. Einen auch nur halbwegs nachvollziehbaren wissenschaftlichen Text zur Methode sucht man vergeblich.

Aber für eine IGel-Leistung ist das ja auch wohl nicht erforderlich.

Dies ist - zur Abgrenzung seriöser IGel-Bereiche - einer der Fälle, die von den Ärztekammern konkret überprüft werden sollten, ob die Leistung überhaupt medizinisch begründet ist, noch unter Therapiefreiheit oder doch unter Scharlatanerie zu subsummieren ist

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