Pädophilie
Hilfsprojekt der MHH wird gut angenommen
HANNOVER. Großen Zulauf verzeichnet das Projekt "Dunkelfeld", das Hannoveraner Hilfsprogramm für Pädophile. Das Projekt ist ein Angebot an Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen.
Durch Hilfe und Therapie sollen Übergriffe verhindert werden. Das Forschungs- und Präventionsprojekt der klinischen Psychologie und Sexualmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) werde "sehr gut angenommen", teilte die MHH mit.
"Wir sind von dem großen Interesse überrascht", sagte Uwe Hartmann, wissenschaftlicher Leiter des Projekts.
"In nur einem Jahr haben 327 Personen Kontakt zu uns aufgenommen, von denen tatsächlich 149 aus unserer unmittelbaren Zielgruppe kamen. Bei 61 wurde das Diagnostikprogramm abgeschlossen und 34 haben wir danach ein Therapieangebot unterbreitet."
Die Zahlen zeigten, wie wichtig es sei, wohnortnahe Hilfe anzubieten, so Hartmann. Er sei sicher, dass das Projekt eine "wirksame Maßnahme zum Opferschutz" sei.
Das Angebot soll ausgebaut werden. Zurzeit arbeiten zwei Therapiegruppen, nun soll eine dritte hinzukommen. Im Vergleich zu Projekten an anderen Standorten könne die MHH eine sehr gute Bilanz aufweisen, sagte der Leiter.
Das Ziel der Anlaufstelle sei es, sexuelle Gewalt an Kindern und den Konsum von kinderpornografischen Darstellungen im Vorfeld zu verhindern. Finanziert wird das Projekt vom niedersächsischen Sozialministerium und zwei weiteren Förderern. (cben)