Reserveantibiotika in Tierhaltung
Agrarminister spricht sich gegen Verbot aus
BERLIN. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich gegen ein Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung ausgesprochen. "Das Verbieten, das ist rechtlich und medizinisch nicht möglich", sagte er am Freitag im ARD-Morgenmagazin.
Reserveantibiotika sind in der Therapie von Menschen bedeutsam, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr helfen. Sie sind das letzte Mittel gegen resistente Keime.
Schmidt kündigte an, ihren Einsatz in der Tierhaltung reduzieren zu wollen. Demnach sollen sie nur noch eingesetzt werden, wenn es der Tierarzt für notwendig hält.
Germanwatch zufolge wird auch bei Milchvieh wie in der Mast eine zunehmende Verwendung von Reserveantibiotika beobachtet (die "Ärzte Zeitung" berichtete).
Zuvor war bekannt geworden, dass auch hierzulande beim Menschen eine neuartige Resistenz gegen das wichtige Notfall-Antibiotikum Colistin nachgewiesen wurde.
Der BUND fordert ein gänzliches Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung. (dpa)