Gesundheitsministerkonferenz beschließt:

Grünes Licht für den Masterplan Medizinstudium

Zustimmung für den Masterplan - aber nicht in allen Teilen: Die Landarztquote bleibt auch nach der Gesundheitsministerkonferenz Thema. Von Medizinstudenten hagelt es Kritik.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack und Jana Kötter Veröffentlicht:
Medizinstudentinnen: Für ihre Nachfolge-Generationen bringt der Masterplan Medizinstudium 2020 bedeutende Änderungen.

Medizinstudentinnen: Für ihre Nachfolge-Generationen bringt der Masterplan Medizinstudium 2020 bedeutende Änderungen.

© mmphoto / fotolia.com

ROSTOCK. Der Masterplan Medizinstudium 2020 steht kurz vor der Verabschiedung. Auf Staatssekretärsebene ist der Entwurf mit einer inhaltlichen Ausnahme konsentiert - nur zur Frage einer Landarztquote soll noch mit den Kulturministern nachverhandelt werden.

Dies gab Gastgeberin Birgit Hesse (SPD) auf der am Donnerstag zu Ende gegangenen Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder in Rostock-Warnemünde bekannt. Die Ressortchefs einigten sich darauf, dass den Ländern eine Landarztquote bei der Auswahl der Medizinstudierenden ermöglicht werden sollte.

Das Vorsitzland Mecklenburg-Vorpommern soll nun zu einem klärenden Gespräch mit der Kultusministerkonferenz einladen.

Neben dem grundsätzlichen Beschluss nannte Hesse noch keine Einzelheiten zu diesem Thema, etwa zur Höhe der Quote oder zur Dauer der verpflichtenden Tätigkeit auf dem Land. Fest steht aber, dass die GMK die Länder nicht zur Vorabquote verpflichten, sondern nur diese Möglichkeit einräumen möchte.

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"Dagegen halten!"

Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd) sieht diesen Beschluss kritisch. "Ein solcher Zwang löst unserer Meinung nicht das Versorgungsproblem", sagte Sprecherin Solveig Mosthaf am Donnerstagnachmittag auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". "Eine Verpflichtung kann und darf keinesfalls ein (geeignetes) Auswahlkriterium für Studienplatzbewerber in der Medizin darstellen."

Auch die Medizinstudierenden im Hartmannbund appellieren nun an die Kultusministerkonferenz, konsequent "dagegen zu halten". "Es wäre ein fatales Signal, wenn gegen das eindeutige Votum der Medizinstudierenden mit Zwangsmaßnahmen Versorgungsprobleme gelöst werden sollen", sagte Moritz Völker, der Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund.

Pflichtquartal kommt

Zu den weiteren Inhalten des Masterplans verriet Hesse, dass sich die Runde auf ein verpflichtendes Quartal für PJler in der ambulanten Versorgung geeinigt hat. Die zuvor kontrovers diskutierte Möglichkeit eines verpflichtenden Quartals in der Allgemeinmedizin wurde zwar verworfen.

Dafür aber soll es nach dem PJ eine Prüfung in der Allgemeinmedizin geben. Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hält das für ausreichend: "Jeder kann selbst entscheiden, wie er sich darauf vorbereitet."

Mit den Regelungen zum Pflichtquartal folgte die GMK den Vorschlägen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (die "Ärzte Zeitung" berichtete).

Die DEGAM wollte sich auf Anfrage jedoch noch nicht zu den ersten Ergebnissen der GMK äußern und mit ihrer inhaltlichen Positionierung warten, bis einzelne Maßnahmen des Masterplans öffentlich werden.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Landarzt-Glück ohne Zwang

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