Kommentar zu PEPP

Lob dem Aufstand der Basis

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

BERLIN. Die Koalition zieht bei der Reform der Vergütung stationärer psychiatrischer Leistungen die Notbremse.

Sehr spät, aber immerhin noch rechtzeitig, hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das geplante Entgeltsystem PEPP in seiner aktuellen Fassung das Personal auf den Stationen ausdünnt und qualitativ hochwertige Behandlung finanziell bestraft. In den Häusern, die schon danach abrechneten, wuchs die Belastung durch Bürokratie, das Verständnis der Medizinischen Dienste für die besonderen Bedürfnisse der akut psychisch kranken Menschen nahm ab.

Ein besonders krasses Beispiel für die Ignoranz eines Kostenträgers: Eine Kasse wollte die Auslagen für eine Eins-zu-Eins-Betreuung eines suizidgefährdeten Patienten nicht übernehmen, weil der Betreute ausweislich der Dokumentation gut geschlafen hatte.

Nun soll alles ganz anders werden. Die Krankenhäuser sollen künftig aufgrund von Daten aus Kliniken bezahlt werden, die nachweislich leitliniengerecht behandeln und ausreichend Personal beschäftigen.

Die Koalition kehrt nun also auch bei PEPP Qualitätsorientierung heraus. Lob gebührt aber vor allem den Ärzten und Pflegern, die ausdauernd auf die strukturellen Fehlentwicklungen von PEPP aufmerksam gemacht haben.

Lesen Sie dazu auch: PEPP: Eckpunkte für neues Entgeltsystem stehen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gemeinsamer Kassensitz

Aus eins mach zwei: So gelingt Jobsharing in der Praxis

Zehn-Jahres-Ergebnisse der OMEX-Studie

Studie: Patienten mit Meniskusriss wohl besser nicht operieren

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!