Übergewicht
Mit eiweißreicher Ernährung abnehmen
Wer viel Eiweiß zu sich nimmt, kann verhindern, dass er dick wird - oder gar abnehmen. Warum das klappt, haben Forscher in Versuchen mit Mäusen herausgefunden.
Veröffentlicht:POTSDAM-REHBRÜCKE (eb). Eine eiweißreiche Ernährung kann Übergewicht vorbeugen oder es verringern. Doch warum ist dies so?
Ein Team des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) um Professor Susanne Klaus hat am Mausmodell belegt: Viel Eiweiß fördert die Wasseraufnahme, und das wiederum verringert die Nahrungsaufnahme, heißt es in einer Mitteilung des Instituts.
Zudem wirkt eine eiweißreiche Kost der Fettneubildung in der Leber entgegen (Amino Acids 2012; online 31. Juli).
Das Team untersuchte die Wirkung von vier fettreichen Futtermischungen auf Fettgehalt und den -stoffwechsel von Mäusen. Die Futtermischungen waren entweder mit Molke, Leucin oder Alanin angereichert. Als Kontrolle diente ein fettreiches Futter mit normalem Eiweißanteil.
Während des Zeitraums von sieben Tagen tranken die Tiere mit eiweißreichem Futter mehr, fraßen weniger und nahmen trotz fettreicher Ernährung nicht zu im Vergleich zu den Tieren, die ein Futter mit normalem Eiweißgehalt bekamen.
Ebenso wiesen sie deutlich niedrigere Cholesterin- und Leberfettwerte auf. Zudem war die Fettneubildung in der Leber gebremst.
Zusammenhang zwischen Fettzunahme und Energieaufnahme
Mit leucin- oder alaninangereichertem Futter waren diese Effekte weniger ausgeprägt. Bei allen Tieren bestand jedoch ein enger Zusammenhang zwischen der Körperfettzunahme, den Leberfettwerten (Triglycerid-Werten) und der Gesamtenergieaufnahme.
Die Forscher vermuten, dass die erhöhte Wasseraufnahme ursächlich für die sättigende Wirkung des eiweißreichen Futters ist und durch die hohe Stickstoffaufnahme ausgelöst wird. Denn der Stickstoff muss mit dem Urin ausgeschieden werden, um eine Vergiftung des Körpers mit Ammoniak zu vermeiden.
Leucin und Alanin unterscheiden sich nicht in ihrer Wirkung. Daher gehe die sättigende Wirkung eiweißreicher Kost nicht auf eine bestimmte Art Eiweißbaustein zurück, sondern generell auf die erhöhte Stickstoffzufuhr.
Hinweise auf einen eiweißbedingten höheren Energiebedarf des Stoffwechsels fanden die Wissenschaftler nicht.