Neurodermitis
UVB-Bestrahlung hilft auch Kindern
Kinder mit mittelgradigem bis schwerem atopischen Ekzem profitieren wie Erwachsene auch von einer Lichttherapie mit Schmalspektrum-UVB. Der Effekt der Behandlung hält bei einigen Kindern auch ein halbes Jahr nach Ende der zwölfwöchigen Therapie noch an.
Veröffentlicht:MIDDLESBROUGH. Bisher gibt es nur retrospektive Untersuchungen zur Wirksamkeit der Bestrahlung mit Schmalspektrum-UVB-Licht bei Kindern mit einem atopischen Ekzem.
In einer kleinen Studie überprüften britische Dermatologen nun diesen Ansatz prospektiv (British Journal of Dermatology 2013, online 12. August).
29 Kinder zwischen 3 und 16 Jahren wurden der Lichttherapie ausgesetzt. Als Kontrollgruppe dienten 26 Kinder, für die diese Therapie ebenfalls indiziert war, die jedoch darauf verzichteten. Beide Gruppen wurden topisch behandelt.
Die Studie zur Lichttherapie wurde erwogen, weil die Kinder auf die topische Therapie nicht angesprochen hatten. Im Mittel lag die kumulative UVB-Dosis der Therapie zweimal pro Woche bei 28,6 J/cm2 (10,7 bis 46,9 J/cm2).
Die Zahl der Studienteilnehmer reiche für eine Teststärke von 80 Prozent zur Erkennung einer klinisch signifikanten Differenz von 9 SASSAD-Punkten (Six Area Six Sign Atopic Dermatitis Score) aus, so die Dermatologen.
Betroffene Hautfläche hat sich verkleinert
Der Erfolg der UVB-Therapie wurde objektiv anhand des SASSAD-Scores sowie der noch vom Ekzem befallenen Hautareale drei und sechs Monate nach Ende der Therapie beurteilt.
Das Augenmerk wird dabei auf Erytheme, Exsudate, Abschürfungen, Trockenheit, rissige Haut und lichenifizierte Entzündungsreaktionen gerichtet, und zwar an Armen, Händen, Beinen, Füßen, Kopf und Hals sowie am Körperstamm.
Ermittelt wurde der Score zu Studienbeginn und am Ende der Behandlung nach zwölf Wochen sowie nach drei und sechs Monaten.
Insgesamt wurde mit der UBV-Therapie eine Reduktion des SASSAD-Scores um 61 Prozent erzielt, in der Kontrollgruppe dagegen verschlechterte sich der Befund um 6 Prozent.
Im Mittel lag der Wert am Ende der Behandlung bei 11,6 versus 24,8 in der Kontrollgruppe. Das entspricht einem signifikanten Unterschied von minus 13,2.
Zudem verkleinerte sich die vom Ekzem betroffene Hautfläche durch die Fototherapie. Der Anteil der betroffenen Partien lag am Ende der Behandlung im Mittel nur noch bei 11 Prozent, in der Kontrollgruppe dagegen noch bei 36 Prozent.
Das entspricht einer Abnahme der betroffenen Hautpartien um im Mittel 25 Prozent.
Therapieerfolg erst nach gewissen Zeit sichtbar
Insgesamt zwölf Kinder (41 Prozent) der UVB-Gruppe waren am Ende der Therapie fast oder komplett ekzemfrei (SASSAD unter 10). Drei Monate nach Ende der Therapie lag der Anteil sogar bei 50 Prozent, ein Hinweis darauf, dass der Erfolg der Therapie erst nach einer gewissen Zeit sichtbar wird.
Bei acht Kindern (29 Prozent) flammte das Ekzem auch sechs Monate nach Ende der Fototherapie nicht wieder auf.
Wie die Lichttherapie beim atopischen Ekzem wirksam wird, ist bisher nicht ganz klar. Möglicherweise beruht der Effekt darauf, dass spezifische T-Lymphozyten in den programmierten Zelltod geschickt oder antientzündliche und immunsuppressive Zytokine ausgeschüttet werden.
In früheren Untersuchungen wurde darüber hinaus beobachtet, dass Schmalspektrum-UVB Staphylokokken der Haut dezimiert.