Lebensstil: Gut fürs Herz, gut fürs Hirn
Erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutzucker-Werte und Rauchen: Wer diese drei Risikofaktoren in Griff hat, tut viel, um sein Risiko für eine Apoplexie niedrig zu halten.
Veröffentlicht:BERLIN. Ein gesunder Lebensstil mit normalem Blutdruck, guten Blutzuckerwerten und Nichtrauchen kann einen Schlaganfall verhindern. Wer diese drei der insgesamt sieben Lebensregeln, die die Amerikanische Herzgesellschaft zum Schutz vor einem Herzinfarkt aufgestellt hat, beachtet, senkt damit einer aktuellen Studie zufolge auch das Schlaganfall-Risiko.
Vor allem gute Blutdruckwerte können das Risiko um 60 Prozent senken, teilen die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) mit.
Für einen optimalen Schutz vor Herzkreislauferkrankungen dürfen ja Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker nicht erhöht sein. Außerdem sollte man körperlich aktiv sein, Übergewicht vermeiden, sich gesund ernähren und nicht rauchen.
"Diese sieben Lebensregeln, die die Amerikanische Herzgesellschaft unter dem Motto Life's Simple 7 zusammengestellt hat, sind wissenschaftlich gut belegt", wird DSG-Pressesprecher Professor Joachim Röther von der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona zitiert.
Röther: "Wer von diesen Regeln mindestens drei einhält, kann neben dem Herzinfarkt auch sein Schlaganfallrisiko deutlich senken."
Das ist das Ergebnis einer in "Stroke" (Stroke 2013; 44: 1909-1914) veröffentlichten Studie. Mehr als 22.000 Amerikaner im Alter über 45 Jahre wurden über fast fünf Jahre begleitet. Die Teilnehmer füllten zu Beginn der Studie Fragebögen zu ihren Lebensgewohnheiten aus.
Den größten Effekt hat der Blutdruck
So konnten die Forscher den Einfluss jeder einzelnen Lebensregel auf die Schlaganfallhäufigkeit untersuchen. "Die Teilnehmer mit einem optimalen Lebensstil erlitten nur halb so häufig einen Schlaganfall wie Teilnehmer, die gegen viele Regeln verstießen", so Röther in der Mitteilung von DSG und DGN.
Die Studie dokumentiere erstmals, dass auch die Einhaltung einzelner Lebensregeln das Schlaganfallrisiko günstig beeinflusst. Die größte Wirkung hat der Blutdruck. Optimale Werte senkten das Schlaganfallrisiko um 60 Prozent.
Einen deutlichen Einfluss hatte auch der Verzicht auf das Rauchen. "Studienteilnehmer, die seit mindestens einem Jahr nicht mehr geraucht hatten, erlitten um 40 Prozent seltener einen Schlaganfall", berichtet Professor Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der DGN und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen.
Gleich groß war der Einfluss des Blutzuckers. "Ein Diabetes gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für den Schlaganfall", wird Diener zitiert.
Bei den anderen Lebensstilfaktoren sei die Schutzwirkung vor einem Schlaganfall geringer und statistisch nicht sicher nachweisbar gewesen, teilen DSG und DGN mit.
Niedriges Cholesterin, körperliche Bewegung, gesunde Ernährung und Normalgewicht schützten jedoch definitiv vor einem Herzinfarkt und seine deshalb wichtige Gesundheitsziele. (eb)