Kommentar zur Alkoholembryopathie

Ärzte als Aufklärer gefragt

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Alkohol in der Schwangerschaft ist viel gefährlicher als Rauchen. Das Zellgift kann ein Kind bei seiner Entwicklung im Mutterleib schwer und irreversibel schädigen, betroffen ist dabei vor allem das Nervensystem.

Der Grad der Schäden hängt dabei von der Menge des konsumierten Alkohols ab und reicht von leichten neurologischen Anomalien wie Verhaltensauffälligkeiten oder verminderter Intelligenz bis hin zu schweren geistigen und körperlichen Behinderungen.

Trinken in der Schwangerschaft wird daher mit Recht als schwerste Kindes-Misshandlung bezeichnet. Eine Grenze für unbedenklichen Alkoholkonsum bei werdenden Müttern gibt es dabei nicht.

Mit 4000 betroffenen Kindern im Jahr ist die sogenannte Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) die häufigste angeborene Erkrankung hierzulande; Heilung gibt es nicht. Mit Prävention ließe sich FASD verhindern.

Viele Frauen sind sich aber des Risikos bisher nicht bewusst, wie eine Studie an der Charité ergeben hat. 58 Prozent der befragten Schwangeren gaben darin an, gelegentlich Alkohol zu trinken.

Mit Aufklärung, Appellen an die Vernunft der Frauen und ihrer Angehörigen und Hilfen für Suchtkranke ließe sich schon viel erreichen. Besonders Ärzte sind gefragt, sich in die Diskussion einzumischen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Schwangere: Jeder Schluck Alkohol ist Kindesmisshandlung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur E-Zigarette als Entwöhnungsmittel

Nein, mit Dampfen kommt man nicht vom Rauchen los

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Behandlungstipps

Psoriasis und Komorbiditäten: Welche Therapie wirkt am besten?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener