Achillodynie - da ist Sportpause angesagt
Mittleres Alter, sitzende Tätigkeit und Achillessehnen- Beschwerden im Freizeitsport - das ist die klassische Kombination bei Patienten mit Achillodynien.
Veröffentlicht:NEUMARKT I. D. OPF. Unter dem Sammelbegriff Achillodynie werden Erkrankungen der Achillessehne zusammengefasst, die zudem die umgebenden Weichteilgewebe und die Knochen erfassen können. Die entzündlichen Veränderungen gehen unter Umständen mit einer Teilruptur der Sehne einher, mit einer Insertions-Tendopathie, Bursitis oder der Haglund-Exostose.
So stellte sich eine 64-jährige Frau mit bereits seit Monaten bestehenden schmerzhaften Schwellungen an beiden Achillessehnen bei Privatdozent Alexander Schuh und Dr. Wolfgang Hönle im Klinikum Neumarkt vor (Orthopädie & Rheuma 2011, 3: 51).
Die Verdickungen etwa vier Zentimeter oberhalb des Sehnenansatzes an der Ferse waren druckschmerzhaft. Sonografisch waren kolbige Auftreibungen der Sehne zu erkennen. Damit stand die Diagnose Tendinitis fest.
Zunächst Anlaufschmerz, später Ruheschmerz
Über- und Fehlbelastungen, Adipositas und begleitende Stoffwechselstörungen könnten diese Beschwerden bahnen, so Schuh und Hönle. Wiederholte Mikrotraumen schädigen die Sehne, sodass Nekrosen und Kalzifizierungen auftreten.
Harte Böden, ungeeignetes Schuhwerk und abrupte Belastungssteigerungen tun ein Übriges. Die Schmerzen setzen akut, manchmal auch schleichend ein. Zunächst ist es ein Anlaufschmerz, später kommen Ruheschmerzen hinzu.
Die unmittelbare Therapie beinhaltet zunächst eine Sportpause oder zumindest eine reduzierte Trainingsbelastung der Achillessehne. Die Beschwerden werden mit lokalen oder systemischen Antiphlogistika, Kryo- und Elektrotherapie reduziert.
Achillessehnenbandage empfohlen
Für das postakute Stadium empfehlen Schuh und Hönle physiotherapeutische Maßnahmen wie Dehnübungen, Muskeldetonisierungen, Massagen, Ultraschall oder die extrakorporale Stoßwellentherapie. Achillessehnenbandagen mit integriertem Fersenkeil haben einen massierenden Effekt und bringen den Fuß in eine leichte Spitzfußstellung.
Dies entlastet die Sehne und reduziert die Beschwerden. "Infiltrationen der Achillessehne sollten unterlassen werden", warnen die Orthopäden. Infiltrationen der Bursae oder des Paratenons seien hingegen problemlos möglich.