Weltklimakonferenz
Gesundheitstag bei der UN-Klimakonferenz – es geht nicht nur um Tropenkrankheiten
Der erste bei einer Klimakonferenz ausgerufene Gesundheitstag inspiriert Organisationen, auf die besondere Problematik „ihrer“ Indikation im Zusammenhang mit der Erderwärmung hinzuweisen. Zum Beispiel „Save the Children“ und die Deutsche Herzstiftung.
Veröffentlicht:Dubai. Die Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ warnt anlässlich des Gesundheitstags bei der UN-Klimakonferenz vor der Ausbreitung von Dengue-Fieber. Die Zahl der Infizierten habe in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. In den 20 am stärksten betroffenen Ländern seien mindestens 5.500 Menschen ums Leben gekommen. Fast fünf Millionen Menschen hätten sich mit der Krankheit angesteckt, das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit dem Gesundheitstag würden die immensen gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise anerkannt, begrüßt die Organisation. Sie fordert die Teilnehmenden zugleich auf, den Schutz der Gesundheit von Kindern ins Zentrum der Klimaverhandlungen zu rücken.
Kinder werden besonders belastet
„Krankheiten wie Dengue-Fieber, die durch extreme Wetterereignisse verstärkt werden, belasten in erster Linie die Kinder - und zwar langfristig“, so Patricia Kramarz von „Save the Children“ Deutschland und Teilnehmerin der COP28, laut Mitteilung. „Die UN-Klimakonferenz ist der richtige Ort, um diesen Krankheiten den Kampf anzusagen. Wir brauchen weltweit starke Gesundheitssysteme, die auf die Auswirkungen der Klimakrise angemessen reagieren können“, sagt Kramarz.
Nach Angaben des US Centres for Disease Control leben schätzungsweise 1,3 Milliarden Kinder – mehr als jedes zweite Kind – in Ländern, in denen Dengue-Fieber häufig ausbricht. Kleinkinder sind wegen ihres schwachen Immunsystems besonders anfällig für die Krankheit.
Fatales Doppel Hitze und Luftverschmutzung
Auch die Deutsche Herzstiftung hat am Wochenende aus Anlass des Gesundheitstages der UN-Klimakonferenz vor gesundheitlichen Folgen des Klimawandels gewarnt – und dabei besonders auf die Gefahren für Herz-Kreislauf-Patienten verwiesen. Die Herzstiftung fordere die Politik zu mehr Anstrengungen zum Schutz vor akuten Folgen extremer Hitze und Luftverschmutzung auf, heißt es in einer Mitteilung.
„Hitzewellen sind besonders für verletzliche Bevölkerungsgruppen fatal und lebensbedrohlich. Dies trifft vor allem Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, Ältere sowie chronisch Kranke mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenleiden, Krebs und Diabetes, wenn Schutzmaßnahmen ausbleiben“, warnt Kardiologe Professor Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung laut Mitteilung. Die Gefahr für Herz und Kreislauf, die von Hitzeereignissen ausgehe – etwa vermehrt Herzinfarkte und Schlaganfälle –, verstärke sich zudem durch weitere Faktoren wie Luftverschmutzung. Bei Hitzeschutzplänen und anderen Gegenmaßnahmen sieht die Herzstiftung aber teilweise noch großen Nachholbedarf in Deutschland. (eb)