Stellungnahme veröffentlicht

Ethikrat nimmt Gesundheitssektor bei Bewältigung der Klimakrise in die Pflicht

Dem Gesundheitswesen kommt bei der Bewältigung des Klimawandels große Verantwortung zu, findet eine Mehrheit der Mitglieder im Ethikrat. Die Politik habe etwa Kliniken bei deren Klimaanpassung stärker zu unterstützen.

Veröffentlicht:
Was hilft dem kranken Planeten? Der Deutsche Ethikrat befasst sich in seiner jüngsten Stellungnahme mit dem Thema „Klimagerechtigkeit“.

Was hilft dem kranken Planeten? Der Deutsche Ethikrat befasst sich in seiner jüngsten Stellungnahme mit dem Thema „Klimagerechtigkeit“.

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Berlin. Der Deutsche Ethikrat weist dem Gesundheitssektor eine „besondere Verantwortung“ beim Umgang mit dem menschengemachten Klimawandel zu.

Der Gesetzgeber habe „Regeln und die Ressourcenverteilung“ so zu ändern, dass „bei der Regulierung, Steuerung und Organisation des Gesundheitswesens Fragen der Klimaanpassung besondere Aufmerksamkeit erhalten“, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Stellungnahme des Ethikrats zum Thema Klimagerechtigkeit.

In der mehr als 100 Seiten langen Expertise formuliert der Rat insgesamt 13 Empfehlungen, wie sich die Klimawende gerecht gestalten lässt. Ethikrats-Präsidentin Professor Alena Buyx nannte die Bewältigung des Klimawandels und seiner Folgen eine „gesellschaftliche Mammutaufgabe“.

„Drastische Folgen“ für die Jüngsten

Gefragt seien Parteien, Zivilgesellschaft, Medien und Wissenschaft, „um neue Perspektiven für ein gutes Leben in einer nachhaltigen und klimaneutralen Gesellschaft ohne weiteres Wachstum von Konsum und Ressourcenverbrauch zu entwerfen“, so Buyx.

Die Sprecherin der Arbeitsgruppe Klimaethik, Professor Kerstin Schlögl-Flierl, warnte, dass junge Menschen und „Menschen, die noch nicht einmal geboren sind“, in Zukunft „drastische Klimafolgen“ zu ertragen hätten, „die vor allem jetzt und in der Vergangenheit verursacht wurden“.

Das Gesundheitswesen gilt als Mitverursacher des Klimawandels. Der Anteil des Sektors an den Treibhausgasemissionen allein in Deutschland wird auf 5,2 bis 6,7 Prozent geschätzt. Etwa die Hälfte davon geht auf den Krankenhaussektor zurück.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hatte zuletzt ein „großes“ Investitionsprogramm gefordert, um Kliniken bei der Umsetzung geeigneter Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. (hom)

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