PKV-Marktführer

Debeka rechnet nicht mit Kostenschub durch neue GOÄ

Sollte die neue Gebührenordnung für Ärzte kommen, wird das die Leistungsausgaben nicht merklich beeinflussen, erwartet die Debeka. Das Geldvolumen, das an die Ärzte fließt, steige ohnehin jedes Jahr

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Die Debeka kam in der Krankenversicherung Ende des vergangenen Jahres auf einen Marktanteil von 15,9 Prozent.

Die Debeka kam in der Krankenversicherung Ende des vergangenen Jahres auf einen Marktanteil von 15,9 Prozent.

© Wilfried Wirth / CHROMORANGE / picture alliance

Koblenz. Die Debeka, der Marktführer in der privaten Krankenversicherung (PKV), rechnet nicht mit einer deutlichen Steigerung der Leistungsausgaben durch die neue Gebührenordnung für Ärzte – wenn sie denn jemals kommen sollte. Am Anfang werde es vielleicht ein leichtes Plus geben, sagte Vorständin Annabritta Biederbick bei einer Online-Pressekonferenz zum Geschäftsjahr 2024 des Koblenzer Versicherers.

Langfristig wird die Kostendynamik der vergangenen Jahre im Bereich der ambulanten Leistungen durch die GOÄNeu abgeschwächt, hofft sie. „Die GOÄ wird transparenter, wird den medizinischen Fortschritt besser abbilden und weniger Freiräume und Interpretationsspielräume bieten.“

Die Gelassenheit mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen der neuen GOÄ ist erstaunlich, waren doch Bundesärztekammer und PKV-Verband noch im November von einem Honorarplus bei den privatärztlichen Leistungen um 13,2 Prozent ausgegangen, was 1,9 Milliarden Euro mehr bedeuten würde.

Die Debeka hat einen Marktanteil von 15,9 Prozent

Auch mit der jetzigen GOÄ fließe jedes Jahr mehr Geld an die Ärztinnen und Ärzte, das habe sie in der Prognose berücksichtigt, erläuterte Biederbick. „Die GOÄ ist gar nicht so starr.“

Die Debeka kam in der Krankenversicherung Ende des vergangenen Jahres auf einen Marktanteil von 15,9 Prozent. Die Hauptzielgruppe des Unternehmens sind Beamte und ihre Familienangehörigen. Hier lag der Marktanteil bei 46,1 Prozent.

Im Kerngeschäftsfeld mit Vollversicherten verzeichnete der Versicherer ein Nettowachstum nach Abgängen von 27.198 Personen. Der Bruttozuwachs lag bei rund 74.000. Ende des Jahres zählte der Versicherer mehr als 2,5 Millionen Vollversicherte. Insgesamt hatte er Ende 2024 in der Kranken- und Pflegeversicherung 10,6 Millionen Verträge im Bestand.

Die Beitragseinnahmen der Debeka Krankenversicherung erhöhten sich um 4,7 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Auch für 2025 rechnet Vorstand Paul Stein mit höheren Beitragseinnahmen. Sie werden vor allem auf die kräftigen Beitragsanpassungen Anfang 2025 zurückzuführen sein. Die Debeka musste alle Vollversicherungstarife anpassen. Die Erhöhung betrug im Schnitt stolze 24,7 Prozent. In der Zusatzversicherung gab es nur geringfügige Anpassungen, in der Pflegepflichtversicherung gar keine. Viele PKV-Anbieter hatten zum Jahresanfang die Beiträge stark erhöht.

Ausbau des Versorgungsmanagements

Der zentrale Grund für die Beitragsanpassungen: der starke Anstieg der Leistungsausgaben. Sie erhöhten sich bei der Debeka 2024 um 8,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, nach einem Plus von 9,6 Prozent im Vorjahr. Alle Bereiche waren von den steigenden Leistungsausgaben betroffen.

Der Versicherer setzt seit einigen Jahren auf das Versorgungsmanagement, also Angebote zur Unterstützung der Versicherten bei der Gesundheitsversorgung. Sie sollen dazu dienen, die Qualität der Versorgung zu verbessern, aber auch die Leistungsausgaben in den Griff zu bekommen.

„Wir bauen das kontinuierlich aus“, berichtete Biederbick. Im Bereich Krebs sind etwa das Angebot eines Fahrservices zur Chemotherapie oder psychoonkologische Programme hinzugekommen. Geplant sind gezielte Programme für Versicherte mit Alzheimer oder anderen Formen der Demenz. (iss)

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