Hygieneregeln für den Praxis-PC

Praxis-PC sind eine hygienische Gefahrenquelle. Doch das Desinfizieren ist nicht immer einfach.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (eb). An Einrichtungen im Gesundheitswesen werden strenge Anforderungen an die Hygiene gestellt. Was vielen dabei häufig nicht bewusst ist: Auch Computer und ihr Zubehör gelten als mögliche Gefahrenquelle für Infektionen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt in seinen "Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfektion von Flächen" (Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsschutz 1, 2004) daher auch für Arbeitsflächen wie Monitore und Tastaturen, die mit Haut - insbesondere Händen, von Patienten und Personal - in Berührung kommen eine Risikobewertung und Desinfektion.

Desinfektion nicht ganz einfach

Dabei, so das RKI, würde eine Desinfektion zu einer mindestens 84- bis 99,9-prozentigen Reduktion von Mikroorganismen auf den Flächen führen. Eine alleinige Reinigung hingegen reduziere die Mikroorganismen nur zu 50 bis 80 Prozent.

Nun ist eine Desinfektion bei elektronischen Geräten, gerade bei herkömmlichen PC und Co., die nicht ausschließlich für den medizinischen Bereich hergestellt wurden, nicht ganz einfach.

Extra Desinfektionssets für Tastaturen

Hier sollten Praxen darauf achten, nur speziell für diese Geräte empfohlene Desinfektionsmittel zu verwenden. So gibt es extra Desinfektionssets für Tastaturen und spezielle Desinfektionssprays für Monitore.

Aber: Die Sprays sollten nicht direkt auf Monitor oder Tastatur gesprüht werden, sondern auf ein Tuch aufgetragen werden, mit dem dann das Gerät gründlich abgewischt wird. Das verhindert, dass die Flüssigkeit in das technische Innenleben des Geräts gelangt und dort Schäden anrichtet.

Auch Kartenleser-Tastaturen sollten künftig regelmäßig desinfiziert werden

Die elektronische Gesundheitskarte wird die Praxen hier übrigens vor neue Herausforderungen stellen. Vor allem, wenn später die PIN-Eingabe des Patienten notwendig wird. Dann sollten auch die Kartenleser-Tastaturen regelmäßig desinfiziert werden.

Doch die Hersteller sind sich dieser Hygiene-Problematik durchaus bewusst. Längst gibt es Geräte, die sich unproblematisch desinfizieren lassen.

Ein Beispiel sind die Terminals von german telematics (gt): Das stationäre eHealth-BCS-Terminal GT900 BCS hat etwa eine glatte Folien-Tastaturoberfläche ohne Zwischenräume, beim mobilen Terminal GT90mobil wurde die Tastatur durch einen desinfizierbaren Touchscreen ersetzt.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Tausch der TI-Komponenten

E-Arztausweise: Chaos beim Kartentausch? Die Frist für Praxen läuft!

Stichtage rücken näher

Warum es sich für Praxen lohnt, vor dem 1. Oktober in die ePA einzusteigen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung