Flüchtlinge in Thüringen
5,7 Millionen Euro über Karte abgerechnet
ERFURT. Thüringen hat 2017 nach vorläufigen Zahlen rund 5,7 Millionen Euro für die medizinische Versorgung von Asylbewerbern über die neu eingeführte Gesundheitskarte ausgegeben. Diese Zahl nannte das zuständige Migrationsministerium in Erfurt. Das rot-rot-grün regierte Bundesland hatte die elektronische Gesundheitskarte für Asylsuchende und geduldete Menschen, die diesen einen direkten Arztzugang ermöglicht, zu Jahresbeginn 2017 eingeführt. Während des Asylverfahrens haben Geflüchtete in der Regel nur Anspruch auf Notfallbehandlungen, Ausnahmen gelten etwa bei Schwangerschaftsleistungen und Geburten. Die sechs mit der Kartenausgabe beauftragten gesetzlichen Krankenkassen haben inzwischen mehr als zehntausend Karten ausgegeben. Diese Zahl ist laut Ministerium aber nur bedingt aussagekräftig, weil etwa bei Namensänderungen oder bei Wechsel der zuständigen Kasse jedes Mal neue Karten ausgestellt werden. Angesichts gesunkener Asylbewerberzahlen rechnet das Ministerium in diesem Jahr mit Gesundheitskosten von weniger als fünf Millionen Euro. (zei)