Versorgungsengpässe
Netzmangerin Dobiasch: Warum regionale Antworten besser sind
Praxen entlasten, damit Patienten profitieren. So ließe sich das Motto des Wormser Gesundheitsnetzes „WoGe“ umschreiben. Netzmanagerin Tina Dobiasch erklärt, wie das Konzept funktioniert.
Veröffentlicht:Unser Gesundheitswesen befindet sich im Umbruch. Um nationale Herausforderungen zu bewältigen, bedarf es regionaler Antworten. Deshalb haben sich 2003 niedergelassene Ärzte aus allen Fachbereichen zum Wormser Gesundheitsnetz (WoGe) zusammengeschlossen. Seit 2018 ist die WoGe ein anerkanntes Praxisnetz mit mittlerweile 137 Mitgliedern. Unser Ziel ist es, Arztsitze in der Region zu erhalten und die Patientenversorgung zu optimieren. Das gelingt uns auf drei Wegen:
Erstens: Durch Weiterbildungsveranstaltungen und Qualitätszirkel wie „Hausarzt trifft Facharzt“ und „Round Table“ fördern wir eine enge Vernetzung aller an der Patientenversorgung beteiligten Ärzte. Behandlungspfade, die unsere Ärzte interdisziplinär und sektorenübergreifend erarbeiten, ermöglichen zudem einheitliche Diagnostik und Therapien.
Zweitens: Durch Patientenschulungen unterstützen wir Betroffene und entlasten Praxen. Ein Schwerpunkt ist Ernährungsberatung, etwa im Adipositas-Zentrum Worms.Eine weitere Anlaufstelle für chronisch Kranke ist die Post-Covid-Ambulanz.
Drittens: Die WoGe unterstützt Praxen in allen nichtmedizinischen und administrativen Aspekten. Bei Bedarf organisieren wir etwa Fortbildungenn für Ärzte und Fachpersonal und beraten in allen Fragen rund um KV und Kammer, etwa bei Genehmigungen oder Weiterbildungsbefugnissen. Dies erleichtert den stressigen Praxisalltag, bündelt Ressourcen und rückt die Medizin in den Mittelpunkt. So wurde bei der DSGVO-Einführung ein gemeinsamer Datenschutzprozess etabliert und in QM-Handbüchern fixiert.
Die Teilnahme an QuATRo ist für uns ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung. Glücklicherweise sind Worms und Umgebung ärztlich (noch) vergleichsweise gut besetzt. Damit das so bleibt, engagieren wir uns in der Nachwuchsförderung, beraten und begleiten niederlassungswillige Mediziner, sorgen so für mehr Zufriedenheit im Beruf. (fb)