Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Versorgungsforschung

WIdO-Bericht: Asthmatherapie ist ein Erfolg

Die Krankenhausfälle bei Asthmapatienten sind in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen.

Veröffentlicht:

Berlin. Rückgang der Sterblichkeit und weniger Krankenhausfälle seit dem Jahr 2000: In seinem „Gesundheitsatlas Asthma“ berichtet das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) von einer Erfolgsgeschichte der Asthmatherapie. Besonders beeindruckend ist demnach die Entwicklung der Sterbefälle je 100.000 Einwohner, die seit Jahren rasant abgenommen haben (siehe Grafik). Gleichzeitig nahmen die Arzneimittelverordnungen kontinuierlich zu, etwa die der inhalativen Glucocorticoide, die ab Stufe 2 des Asthma-Stufenschemas in der Nationalen Versorgungsleitlinie eingesetzt werden. Die Verordnungsmengen der kurzwirkenden Betasympathomimetika gingen im langfristigen Vergleich dagegen deutlich zurück.

„Dass die verordneten Mengen dieser Bedarfsmedikamente abnehmen, könnte ein Indiz dafür sein, dass die Verordnungen leitliniengerechter erfolgen und dass es aufgrund besserer Asthmakontrolle weniger Therapiebedarf aufgrund von akuten Asthmaanfällen gibt“, heißt es in dem Bericht weiter. Auch die erhöhten Verordnungsmengen der Langzeitmedikamente unterstützten diese Vermutung. Dies lege nahe, „dass durch eine verbesserte medikamentöse Asthmatherapie und ein besseres Management der Erkrankung relevante Erfolge in der Beherrschung dieser Krankheit erzielt werden konnten“.

Bessere Therapie hat ihren Preis

Die positive Entwicklung hat ihren Preis. So lagen die direkten und indirekten Kosten für Asthma bronchiale in einer Untersuchung aus der Jahrtausendwende in einer Spanne von etwa 2200 Euro pro Jahr und Patient bei moderatem Asthma bis zu knapp 9300 Euro pro Jahr bei Erwachsenen mit schwerem Asthma. In einer aktuelleren Studie unter Nutzung von Kassendaten aus dem Jahr 2010 betrugen die Kosten aus der Perspektive der GKV knapp 2200 Euro pro Jahr für Asthmapatienten gegenüber etwa 1400 Euro pro Jahr bei Versicherten ohne Asthma. Die Mehrkosten pro Patient und Jahr entstehen dem Bericht zufolge vor allem durch höhere Medikamentenkosten (259 Euro), ambulante Arztkosten (217 Euro) und Krankenhausaufenthalte (176 Euro). Bei höherem Asthma-Schweregrad erhöhen sich die Kosten zusätzlich um mehr als 1000 Euro pro Patient und Jahr.

Zusammenfassend ließen die Ergebnisse aus verschiedenen Statistiken aus Deutschland und internationale Untersuchungen darauf schließen, dass „Asthma bronchiale in Deutschland eine gut behandelbare Erkrankung ist“. Durch eine konsequente Nutzung der verfügbaren Medikamente und Managementstrategien, wie sie im DMP verfolgt werden, könne die durch Asthma bedingte Krankheitslast in Deutschland auf ein Minimum reduziert werden. (Ebert-Rall)

Lesen sie auch
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fiedels / stock.adobe.com

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Dr. Constantin von Medem und Dr. Jon Marten Heisler

© Dirk Schnack

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht