Reduzierter Antibiotikaverbrauch

Gesundes Kinzigtal zeigt, wie es funktioniert

Ein gezieltes Maßnahmepaket gegen wachsende Antibiotika-Resistenzen führt zum Erfolg.

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STUTTGART. Das Leuchtturmprojekt Gesundes Kinzigtal GmbH ist weiter auf Erfolgskurs – auch mit Blick auf den Einsatz von Antibiotika. Aktuell veröffentlichte Ergebnisse zeigen, dass der Antibiotika-Verbrauch in der südbadischen Modellregion durch gezielte Interventionen deutlich verringert werden konnte. 2014 wurden dort von Apotheken im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt 11,4 Prozent weniger Antibiotika-Tagesdosen (DDD) abgegeben.

Zu den Erfolgsmaßnahmen gehören einer Auswertung des IV-Projekts zufolge pharmakologische Schulungen, eine intensive Arzt-Patienten-Kommunikation, eine Aufklärungskampagne für Patienten und ein Pilotprojekt zur CRP-Messung in der Praxis. Ziel aller Maßnahmen ist es, die Verordnungsrate zu senken, den Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern und Antibiotikaresistenzen vorzubeugen.

Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die getroffenen Maßnahmen greifen. Verglichen wurden die verordneten durchschnittlichen Antibiotika-Tagesdosen (DDD) in Deutschland und in der Region Kinzigtal. Die bundesweiten Zahlen lieferte das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI). Es zeigte sich, dass im Jahr 2014 – die aktuellsten Vergleichsdaten, die dem ZI zur Verfügung standen – in allen Altersklassen im Gesunden Kinzigtal im Vergleich zum Bund 11,4 Prozent weniger Antibiotika-Tagesdosen verordnet wurden: Im Kinzigtal waren es 4202, für Deutschland insgesamt weist die Statistik 4740 Tagesdosen aus. (fuh)

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