Sachsen
Im Erzgebirge wird der Corona-Impfturbo eingelegt
Die sächsische Region Erzgebirge hat bundesweit die dritthöchste Sieben-Tage-Inzidenz. Jetzt wird das Impfzentrum mit zusätzlichen Impfdosen gegen COVID-19 beliefert und bleibt bis Mitternacht geöffnet.
Veröffentlicht:Annaberg-Buchholz. Die sächsische Regierung will im von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Erzgebirge mehr und öfter als bisher impfen lassen. Das Impfzentrum des Erzgebirgskreises in Annaberg-Buchholz werde dazu ab sofort bis Mitternacht geöffnet sein, teilte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag mit. Bisher hatte es jeweils um 20 Uhr seine Türen geschlossen. Außerdem sollten zusätzliche mobile Impfteams in dem Landkreis mit rund 335 000 Einwohnern arbeiten. Diese würden vom Klinikum Chemnitz, den Johannitern und der Bundeswehr gestellt.
Köpping äußerte außerdem die Hoffnung, dass sich noch mehr niedergelassene Ärzte als bisher an den Impfungen beteiligten. Bisher nähmen 162 von etwa 450 Ärzten daran teil.
Zusätzliche Termine sofort ausgebucht
Das Erzgebirge war am Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) der Landkreis mit der dritthöchsten Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland. Der Wert lag laut RKI bei 279, in ganz Sachsen betrug er 168. Für die zusätzlichen Termine an den späten Abenden sei weiterer Impfstoff von Moderna geliefert worden. Diese neuen Termine für die Zeiträume von 20 bis 24 Uhr seien innerhalb von 45 Minuten ausgebucht gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende des DRK Sachsen, Rüdiger Unger. Das DRK Sachsen betreibt im Auftrag des Sozialministeriums die Impfzentren im Freistaat. Diese seien inzwischen zu 100 Prozent ausgelastet, dort würden zwischen 18 000 und 20 000 Impfungen pro Tag vorgenommen.
Unger berichtete außerdem, dass am vergangenen Freitag rund 1,8 Millionen Anrufversuche bei der Telefonnummer des DRK Sachsen registriert worden seien, die neben dem Onlineportal Impftermine vergibt. Allerdings könnten nur etwa 10.000 Anrufe am Tag angenommen werden. (sve)