Personalie
Kaymak auf Gottfried O.H. Naumann-Stiftungsprofessur für Epidemiologie und Prävention der Myopie berufen
Professor Hakan Kaymak leitet in Homburg/Saar das erste deutsche Studienzentrum, das sich schwerpunktmäßig mit der Prävention und Therapie der Myopie bei Kindern und jungen Erwachsenen beschäftigt.
Veröffentlicht:Homburg/Saar. Effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und myopie-gefährdete Kinder früher erkennen und behandeln zu können, sind die Ziele von Professor Hakan Kaymak. Der Ophthalmologe wurde, wie die Universität des Saarlandes am Mittwoch mitteilte, im Mai 2024 auf die neu geschaffene Gottfried O.H. Naumann-Stiftungsprofessur für Epidemiologie und Prävention der Myopie in Homburg/Saar berufen. Kaymak leite damit das erste Studienzentrum in Deutschland, das sich schwerpunktmäßig mit der Prävention und Therapie der Myopie bei Kindern und jungen Erwachsenen beschäftigt.
Der Forscher verfolge dabei einen neuen Ansatz zur Bewertung der Risiken und zur Messung des Therapieerfolges – die Messung des physiologischen Längenwachstums des Auges. „Es ermöglicht eine altersangepasste Myopiekontrolle“, erläutert Kaymak. Und ergänzt: „Wie bei der Beurteilung des Körperwachstums in der Pädiatrie wird dabei das axiale Wachstum des Auges anhand von Perzentilen beurteilt, was es uns erlaubt, die ermittelten Werte in Bezug zu den Werten der Altersgenossen zu setzen.“ Auf diese Weise lasse sich frühzeitig ein verstärktes axiales Wachstum des Auges gegenüber einem gesunden normalsichtigen Auge eines altersgleichen Kindes feststellen.
Forschung an Biometriegeräten für die Myopiekontrolle bei Kindern
Basierend auf diesem Konzept habe Kaymak eine Software für Ophthalmologen entwickelt, mit der individuelle Messwerte direkt in ein Risikoprofil überführt werden können: normales Wachstum, moderat verstärktes Wachstum und stark verstärktes Wachstum. Mithilfe der Messwerte ließen sich außerdem das Therapieziel definieren und der Therapieerfolg zuverlässig beurteilen.
Im Rahmen seiner Stiftungsprofessur werde Kaymak weiter erforschen, welche Biometriegeräte sich für die Myopiekontrolle bei Kindern besonders eignen. Zudem sei die Entwicklung KI-basierter Modelle geplant, um Prognosen zum individuellen Verlauf der Myopie abgeben zu können. Eine andere bislang kaum erforschte Frage sei, inwieweit sich Myopie bereits im Kindesalter auf die Makulastrukturen auswirkt. Dazu solle eine nichtinvasive Untersuchung neue Erkenntnisse liefern. (eb)