Das Schiff Rainbow Warrior III setzt die Segel
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat ein neues Schiff: Mit der Rainbow Warrior III soll der Kampf auf hoher See gegen Umweltverschmutzung weiter gehen.
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Die Rainbow Warrior III kann bis zu 15 Knoten schnell segeln. Das entspricht einer Geschwindigkeit von über 27 Kilometern pro Stunde.
© Fassmer-Werft
BERNE. Greenpeace macht sich zum 40. Geburtstag selbst das größte Geschenk: ein neues Schiff, die Rainbow Warrior III. In der Fassmer-Werft in Berne bei Bremen hat es den letzten Schliff erhalten.
Die 23 Millionen Euro teure Kriegerin für die grüne Sache wurde Mitte Oktober übergeben und getauft. Das neue Schiff wird die Rainbow Warrior II ersetzen.
Die ersten Probefahrten allerdings hat der Zweimastsegler schon in der Nordsee und der Wesermündung hinter sich gebracht.
"Mit diesem Schiff werden wir weltweit gegen Umweltzerstörung und Klimawandel vorgehen", sagt Gerd Leipold von Greenpeace.
Schnellbote für einen größeren Aktionsradius
"Damit erreichen wir am besten die Regionen, wo die Probleme entstehen oder sichtbar werden." Mehr als 4500 Seemeilen Reichweite sollen Monate lange Törns ermöglichen.
Das Schiff ist 58 Meter lang und 680 Tonnen schwer. Der Segler hat zwei mehr als 50 Meter hohe, stabile A-Masten und fünf Segel mit fast 1500 Quadratmetern Fläche und -falls mal Flaute ist - einen extra großen Tank.
Vier kleine Schnellboote an Bord und ein Hubschrauber-Deck erweitern den Aktionsradius der Crew.
Der Rumpf wurde im polnischen Danzig zusammengeschweißt und dann an die Unterweser nach Berne geschleppt. "Für uns ist das Schiff natürlich ein prestigeträchtige Angelegenheit", sagte ein Vertreter der Werft der "Ärzte Zeitung".
Medizinische Grundausbildung ist Pflicht
Die Werft, die keine Schiffe in Serienproduktion, sondern Spezialanfertigungen baut, habe bei Weitem das beste Angebot abgegeben, erklärte Leipold die Entscheidung.
In Berne wurde das Schiff gestrichen, der Motor eingebaut und die umfangreiche Innenausstattung der 17 Kabinen installiert, darunter eine Krankenstation, wie es beim Deutschen Greenpeace-Büro in Hamburg heißt.
"Bei jeder größeren Fahrt ist natürlich ein Arzt mit an Bord", sagte eine Greenpeace-Sprecherin, "aber alle Crew-Mitglieder verfügen auch über eine medizinische Grundausbildung." Insgesamt ist an Bord Platz für 32 Seeleute.
Die Rainbow Warrior III sei so konstruiert, dass sie bis zu 15 Knoten schnell segeln kann. Nur bei schlechtem Wind sollen die besonders sparsamen Dieselmotoren das Schiff auf hoher See antreiben.
Ökologisch auch auf dem Schiff
Die Abwärme des Motors werde das Brauchwasser erhitzen und den Motor vorwärmen. Zudem werden viele umweltfreundliche Elemente eingebaut, versichert Greenpeace: Ein zentrales Einfüllsystem für Öl und Benzin soll Verschmutzungen beim Befüllen vermeiden, Schmutzwasser an Bord kann biologisch aufbereitet werden.
Der Motor wird nicht mit dem sonst üblichen Schiffsdiesel aus Schweröl betrieben. Die Rainbow Warrior I wurde nach Angaben von Greenpeace nach einem Bombenanschlag des französischen Geheimdienstes 1985 im Hafen von Auckland/Neuseeland versenkt.
Die Nachfolgerin Rainbow Warrior II, ein umgebauter Nordsee-Trawler, stach für Greenpeace vier Jahre später in See. Nach der Taufe wird das neue Flagschiff von Greenpeace im Hamburger Hafen liegen.