Unterstützt durch Corona-Hilfsprogramm

Der „Tierarzt für alle“ hilft ärmeren Franzosen günstiger

Menschen mit wenig Geld können ihre Haustiere in Frankreich dank der Initiative „Tierarzt für alle“ zu einem reduzierten Tarif behandeln lassen: Teilnehmende Ärzte verzichten dafür auf ein Drittel des Honorars.

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Ein Hund wird von einem Tierarzt abgetastet.

Tierärzte der Organisation „Tierarzt für alle“ behandeln Haustiere von ärmeren Menschen für weniger Geld.

© Westend61 / NOVELLIMAGE / picture alliance

Paris. Menschen mit wenig Geld können ihre Haustiere in Frankreich dank der landesweiten Initiative „Tierarzt für alle“ neuerdings zu einem reduzierten Tarif oder kostenlos behandeln lassen. Im Zuge des nationalen Hilfsprogramms zum Neustart nach der Corona-Krise sei dafür alleine im laufenden Jahr ein Zuschuss von 4,5 Millionen Euro reserviert, teilte das Agrarministerium in Paris mit. Bei den Sozialbehörden mit geringem Einkommen registrierte Einwohner können ihre Haustiere dank der Initiative „Vétérinaires Pour Tous“ zu einem Drittel des üblichen Tierarzthonorars behandeln lassen. Die übrigen Kosten decken die Initiative sowie die beteiligten Tierärzte.

„Ein Haustier ist wirklich ein soziales Bindeglied und es ist unerträglich, sich von seinem Haustier trennen zu müssen, weil man die Behandlung nicht bezahlen kann“, sagte die an der Initiative beteiligte Tierärztin Emmanuelle de la Noue. Die Initiative schaffe nun eine einheitliche Basis für Hilfen, die Tierärzte bislang nach eigenem Augenmaß gewährt hätten, wenn sie gesehen hätten, dass Besitzer diese nicht zahlen konnten. Künftig verzichteten die an der Initiative beteiligten Ärzte auf ein Drittel ihres Honorars.

Kostenlose Behandlung in mobilen Tierarmbulanzen

Eine kostenlose Behandlung von Haustieren über mobile Tierambulanzen organisiert die Initiative zudem für sozial isolierte Menschen in prekären Lebensverhältnissen. Ausgangspunkt für die mobile Versorgung sind die vier französischen Landesteile mit Veterinärhochschulen. Studenten dort sowie Tierschutzorganisationen wurden für den Betrieb der mobilen Praxen gewonnen.

An einer Anlaufstelle für Obdachlose in Paris startete die kostenlose Sprechstunde bereits, wie der kommunale Rettungsdienst „Samusocial“ mitteilte. Studentin Sandra engagiert sich dort freiwillig, um Praxiserfahrung zu sammeln und zu helfen: „Ich war überrascht zu sehen, wie viel Liebe und Zuwendung die ärmsten Menschen für ihre Haustiere aufbringen, im Gegensatz zu anderen, weniger fürsorglichen Besitzern.“ (dpa)

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