Deutschland

Geburtendefizit fällt so hoch wie nie aus

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland lag zuletzt um 228.000 höher als die der Geburten. Dieses Geburtendefizit wird künftig weiter zunehmen.

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In Deutschland ist die Zahl der Sterbefälle seit 50 Jahren höher als die der Geburten. Das wird sich in den kommenden Jahren auch nicht ändern.

In Deutschland ist die Zahl der Sterbefälle seit 50 Jahren höher als die der Geburten. Das wird sich in den kommenden Jahren auch nicht ändern.

© Martina Berg/Fotolia

Berlin/Bonn. Deutschland hat im vergangenen Jahr zum 50. Mal in Folge ein Geburtendefizit verzeichnet. Die Differenz aus Geburten und Sterbefällen erreichte 2021 mit 228.000 einen neuen Höchststand, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mit.

Das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Freiburg. Zwar wurde im Vorjahr mit 796.000 Neugeborenen ein Geburtenhöchststand seit 1997 erreicht. Doch standen dem im Vorjahr etwa 1,024 Millionen Sterbefälle gegenüber.

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Die Geburtenbilanz ist nach Angaben des BiB bereits seit dem Jahr 1971 negativ. In den fünf Jahrzehnten seither seien in Deutschland addiert 6,1 Millionen Menschen mehr gestorben, als geboren wurden. Dass die Bevölkerungszahl seitdem dennoch um mehr als vier Millionen gestiegen ist, sei auf Zuwanderung zurückzuführen, so die Behörde.

Bereits 1975 lag das Geburtendefizit hierzulande bei 207.000 und verringerte sich bis 1988 auf 8000. Seitdem aber habe sich dieser Wert erneut tendenziell vergrößert (siehe nachfolgende Grafik).

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Wesentliche Ursache dafür ist die demografische Alterung der Bevölkerung: Die steigende Lebenserwartung und das Nachrücken der stark besetzten Babyboomer-Jahrgänge in Richtung Rentenalter erhöhen den Altenquotienten: Auf 100 Personen im Alter von 20 bis 65 Jahren entfielen 2020 in Deutschland bereits 37 Personen über 66 Jahre – im Jahr 1950 waren es noch 16 Personen.

In dieser Situation nimmt selbst bei einer konstanten oder leicht wachsenden Kinderzahl das Geburtendefizit zu. (fst)

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