Lange Finger, kurze Finger

Männer haben meist längere Ring- als Zeigefinger - bei Frauen ist das häufig genau umgekehrt. US-Forscher liefern neue Forschungsergebnisse.

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Ursache für die Länge von Ring- und Zeigefinger ist wahrscheinlich das Verhältnis von männlichen und weiblichen Hormonen im Mutterleib.

Ursache für die Länge von Ring- und Zeigefinger ist wahrscheinlich das Verhältnis von männlichen und weiblichen Hormonen im Mutterleib.

© v-graphix / fotolia.com

WASHINGTON (dpa). Seit Jahren erforschen Wissenschaftler die Ursachen eines besonderen "kleinen Unterschieds": Es geht um das Verhältnis der Längen von Zeige- und Ringfinger. Männer haben meist längere Ring- als Zeigefinger - bei Frauen ist das meist umgekehrt (PNAS 2011, online).

Ursache dafür ist wahrscheinlich das Gemisch männlicher oder weiblicher Hormone in einer kurzen Phase der Entwicklung des Embryos, berichten die Forscher aus den USA(...).

Auch bei Mäusen Fingerlängen-Unterschiede

Martin Cohn und Zhengui Zheng von der Universität von Florida hatten Mäuse-Embryonen untersucht, da bei diesen sehr ähnliche Fingerlängen-Unterschiede auftreten wie beim Menschen. Sie fanden in den knospenden Fingern der Embryonen große Mengen an Rezeptoren für Testosteron und Östrogen.

Hemmten die Forscher die Testosteron-Rezeptoren, so erhielten sie Mäuse mit einem weiblichen Fingerlängen-Verhältnis. Eine Zugabe von Testosteron oder Östrogen führte dagegen zu Mäusen mit stark ausgeprägten männlichen oder weiblichen Fingerlängen-Verhältnissen.

Ein Maß für das Verhältnis von Hormonen im Mutterleib

Experten hatten schon lange vermutet, dass das Verhältnis der Fingerlängen ein Maß dafür ist, welchen Hormonen Menschen im Mutterleib ausgesetzt waren. Nun sei dies erstmals direkt im Experiment nachgewiesen worden, so die Universität.

In früheren Studien haben Forscher das Fingerlängen-Verhältnis in Verbindung gesetzt mit dem Verhalten, der Aggressivität, der sexuellen Orientierung, aber auch mit dem sportlichen Erfolg, der Musikalität und der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten wie Depression, Autismus, Herzkrankheiten oder Brustkrebs.

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