Historisches Museum
Pop-up-Wochenende: Frankfurter Museum zeigt Corona-Sammlung
Erinnerungen Frankfurter Bürger an die Corona-Pandemie haben den Weg ins Historische Museum der Stadt gefunden. In der kommenden Woche wird ausgestellt.
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Die Außenfassade des neuen Teils des Historischen Museums in Frankfurt am Main (Hessen), aufgenommen am 17.05.2017. Das Museum will in der kommenden Woche an zwei Tagen Erinnerungsstücke von Bürgern an die Pandemie-Zeit zeigen. Der Eintritt soll dann frei sein.
© Boris Roessler / picture alliance /dpa
Frankfurt/Main. Während der Corona-Zeit hat das Historische Museum in Frankfurt wiederholt dazu aufgerufen, Erinnerungen an die Pandemie einzusenden – jetzt können sich die Bürgerinnen und Bürger einen ersten Eindruck von „ihrer“ Sammlung machen.
Denn das Museum lädt Ende Juni (24. bis 25.6.) zu einem Pop-up-Wochenende ein, bei dem ein Teil der Objekte ausgestellt wird. Zudem kann eine Auswahl der digitalen Einreichungen auf Bildschirmen betrachtet werden.
„Wir denken, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist“, sagte Nina Gorgus, eine der drei zuständigen Kuratorinnen. So sei schon eine gewisse Zeit vergangen, aber die Pandemie sei noch nahe genug, um sich gut zu erinnern.
„Wie wollen wir uns als Stadtgesellschaft erinnern?“
Denn neben der Ausstellung sind auch Diskussionen und ein Erzählcafé geplant, um sich gemeinsam über die Erfahrungen während der Corona-Pandemie auszutauschen. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.
Bereits im Frühjahr 2020 hatte das Museum an die Frankfurterinnen und Frankfurter appelliert, Objekte und Geschichten einzureichen – zunächst einmal digital. „Die Hauptfrage war: Wie wollen wir uns als Stadtgesellschaft an Corona erinnern?“, sagte Gorgus.
Rund 270 Objekte seien in die Sammlung aufgenommen worden. Zudem seien zahlreiche digitale Zusendungen eingegangen. Darunter sind Fotos, Flyer und Plakate.
Gespenstisch leerer Flughafen
So findet sich unter den Exponaten beispielsweise ein Zettel mit dem Schriftzug „Liebe ist ... Abstand!“. „Mir ist auch ein Turm in Erinnerung geblieben, den ein Familienvater aus negativen Teststäbchen gebaut hat“, sagt Gorgus. Weitere Einreichungen kamen von Schulkindern aber auch von Bewohnern eines Seniorenheims. Aus einem Kinderhospiz kam ein selbstgebasteltes Memory-Spiel.
Viele virtuelle Beiträge können längst im „Stadtlabor digital“ auf der Homepage des Historischen Museums abgerufen werden. Unter dem selbstproduzierten Audio-, Video-, Bild-, und Textmaterial findet sich beispielsweise eine Filmaufnahme aus dem gespenstisch menschenleeren Frankfurter Flughafen. Dazu ertönt die elektronische Durchsage mit dem Aufruf, einen Sicherheitsabstand einzuhalten. (dpa)