Baden-Württemberg
22 Millionen Euro für die Gefangenen-Versorgung
STUTTGART. 30 hauptamtlich beschäftigte Ärzte sollen in Baden-Württemberg die medizinische Versorgung von Strafgefangenen und Menschen in Sicherungsverwahrung gewährleisten. 15 arbeiten in Gefängnissen, 15 im Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg.
Zusätzlich würden auch Vertragsärzte in der Versorgung eingesetzt. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der CDU im Landtag hervor.
Die Gewinnung von Ärzten sei sehr schwierig angesichts der "vielfach belastenden Aufgaben", heißt es. Nur vier von acht der in der Psychiatrie in Hohenasperg eingesetzten Ärzte seien Fachärzte für Psychiatrie. Die Kosten der medizinischen Versorgung im laufenden Jahr beliefen sich im Südwesten auf 22 Millionen Euro. Das entspricht 3272 Euro je Gefangenem.
Keine Daten kann die Landesregierung dazu nennen, ob die Zahl psychisch kranker Gefangener in baden-württembergischen Gefängnissen in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Allerdings sprächen Eindrücke von "Vollzugspraktikern" für eine Zunahme. Im kommenden Jahr soll in den Gefängnissen landesweit eine elektronische Gesundheitsakte eingeführt werden.
Damit würden, bei Beachtung der Schweigepflichten, erweiterte Möglichkeiten geschaffen, psychische Auffälligkeiten und psychiatrische Krankheiten zu dokumentieren, heißt es. (fst)