An GBA

31 Vorschläge für neue DMP

Fleißige Fachgesellschaften: 31 Vorschläge für neue Disease-Management-Programme sind beim Gemeinsamen Bundesausschuss bis Anfang Mai eingegangen.

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BERLIN. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat am Montag auf seiner Website eine Liste mit Vorschlägen für neue strukturierte Behandlungsprogramme veröffentlicht. "Die Vielzahl eingereichter Themen belegt das große Interesse der Fachöffentlichkeit an denProgrammen.

Immer mehr medizinische Fachgesellschaften und ärztliche Berufsverbände haben erkannt, dass ein gutes Zusammenspiel zwischen Hausarzt, Facharzt und Krankenhaus Dreh- und Angelpunkt einer qualitativ besseren und wirtschaftlicheren Versorgung chronisch Kranker ist", sagte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im GBA und Vorsitzendes zuständigen Unterausschusses.

Der GBA hatte die Fachkreise und Wissenschaftler, aber auch Patientenorganisationen am Jahresanfang aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten. Sie werden nun in den Gremien des GBA auf Versorgungsrelevanz und Umsetzbarkeit hin überprüft.

Ziel der DMP ist die Verbesserung der sektorenübergreifenden Behandlungsabläufe bei der Versorgung chronisch Kranker.

Bislang hat der Bundesausschuss die Anforderungen an DMP bei Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen und Brustkrebs formuliert. Für das DMP KHK gibt es ein Modul chronische Herzinsuffizienz.

DMP-Vorschläge zu Stürzen, Allergie und Alkoholabhängigkeit

Bei der Auswahl neuer DMP muss der Bundesausschuss eine Reihe von Kriterien beachten: Zahl der betroffenen Versicherten, Möglichkeit der Qualitätsverbesserung der Versorgung, Verfügbarkeit evidenzbasierter Leitlinien, sektorenübergreifender Behandlungsbedarf sowie die Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufs durch Eigeninitiative der Patienten.

Ein weiteres Kriterium ist ein hoher finanzieller Aufwand für die Behandlung. Ein seit März existierender Fragenkatalog ergänzt diese Kriterien.

Zu den insgesamt 31 vorgeschlagenen Indikationen zählen das Restless Legs Syndrom, Periphere arterielle Verschlusskrankheiten, Osteoporose in der primären und sekundären Form, Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, Stürze, Allergie, Muskoskelettale Erkrankungen mit dem Schwerpunkt unspezifischer Rückenschmerz, Psoriasis, rheumatoide Arthritis, Demenz, Adipositas, Schizophrenie, Depression und Parkinson, Alkoholabhängigkeit und arterielle Hypertonie. (HL)

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Kommentare
Dr. Christoph Luyken 03.06.201421:19 Uhr

Bürokratisierung der Medizin

Die Mitteilung über Vorschläge, zu neuen Indikationen DMPs einzuführen, hat mich erschreckt, warte ich doch eher auf Abschaffung der schon bestehenden. DMPs sind so überflüssig wie ein Kropf.
Bei den schon bestehenden DMPs konnte ich einzig beim Diabetes einen Vorteil entdecken: Durch den Recall kann ein Teil der oft nachlässigen und sorglosen Patienten "bei der Stange gehalten" werden. Bei den anderen Indikationen gibt es für den Patienten keinen, für den Arzt allenfalls den kleinen finanziellen Vorteil der außerbudgetären Gebühr. Da wäre mir eine anständige Bezahlung meiner originären ärztlichen Arbeit lieber.

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