Nichtregierungsorganisation

Ärzte ohne Grenzen darf nicht mehr in Russland arbeiten

Die Nichtregierungsorganisation ist seit 1992 in Russland aktiv – jetzt wurde Ärzte ohne Grenzen ohne Angabe von Gründen die weitere Arbeit im Land untersagt.

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Ärzte ohne Grenzen, hier der Hauptsitz in Genf.

Ärzte ohne Grenzen, hier der Hauptsitz in Genf, ist in Russland zuletzt bei der Betreuung von Tuberkulose- und HIV-Patienten sowie bei der Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen in grenznahen russischen Gebieten aktiv gewesen.

© Martial Trezzini/dpa

Moskau. Die russische Regierung hat die Zweigstelle der Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen nach deren Angaben aus dem NGO-Register gestrichen und damit die weitere Arbeit im Land untersagt. Sie müsse daher ihre Aktivitäten in der Russischen Föderation einstellen, gab die Organisation in einer Pressemitteilung bekannt und berief sich auf einen Brief der russischen Regierung vom August.

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Zuletzt hatte Ärzte ohne Grenzen Projekte unter anderem für Tuberkulose- und HIV-Patienten in den Großstädten Moskau, St. Petersburg, Wladimir und der nordrussischen Region Archangelsk geführt. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 betreute die Hilfsorganisation auch Tausende ukrainische Flüchtlinge in den grenznahen russischen Gebieten Belgorod, Woronesch und Rostow.

Die Nichtregierungsorganisation war seit 1992 im Land aktiv und hatte nach eigenen Angaben 44 Vollzeitmitarbeiter. Moskau geht seit längerem gegen Vertretungen von westlichen Nichtregierungsorganisationen vor, die als ausländische Agenten angesehen werden. Zu den Gründen des Rauswurfs wurden keine Angaben gemacht. Die Organisation für medizinische Nothilfe Ärzte ohne Grenzen mit Hauptsitz in der Schweiz ist seit 1971 weltweit in Krisen- und Kriegsgebieten tätig. (dpa)

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