Strukturreformen angemahnt

BKK Landesverband Bayern: Darf kein „Weiter so“ im Gesundheitswesen geben

Die Betriebskrankenkassen in Bayern schlagen Alarm: Bereits zu Jahresbeginn seien die Zusatzbeitragssätze in der GKV auf 1,7 Prozentpunkte gestiegen – ein Ende der Beitragssatzspirale sei nicht in Sicht. Es brauche endlich wirksame Reformen.

Veröffentlicht:

München. Der BKK Landesverband Bayern hat Bund und Länder zu Strukturreformen im Gesundheitswesen aufgerufen. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben, erklärte der Verwaltungsrat des Verbands der Betriebskrankenkassen in Bayern im Anschluss an eine Klausurtagung.

Bereits zu Jahresbeginn seien die Zusatzbeitragssätze in der GKV auf 1,7 Prozentpunkte gestiegen – zwischenzeitlich habe es unterjährige Beitragsanhebungen gegeben. Ein Ende der Beitragssatzspirale sei nicht in Sicht, auch weil den Kassen immer neue Ausgabenverpflichtungen aufgebürdet würden und Reformen nicht in Gang kämen.

„An der Grenze finanzieller Manövrierspielräume“

Der alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats der Arbeitgeber, Dr. Mark Reinisch, erklärte, insgesamt hätten die Sozialabgaben die Schmerzgrenze der Beitragszahlenden längst überschritten. „Strukturreformen sind dringend erforderlich. Durch die Vermögensabschmelzungen der letzten Jahre stoßen die Krankenkassen an die Grenze ihrer finanziellen Manövrierspielräume“, stellte Reinisch fest.

Der alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats auf Versichertenseite, Jörg Schlagbauer, betonte: „Ob die Elektrotechnikerin an der Werkbank, der Pfleger im Altenheim oder die Verwaltungsangestellte: Sie alle sichern mit ihren Beiträgen den Erhalt unseres Solidarsystems und haben es verdient, dass ihre Beiträge nicht mit der Gießkanne ausgeschüttet werden.“

Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern eigenen Angaben zufolge 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder, bei denen rund 3,4 Millionen Menschen kranken- und pflegeversichert sind. (hom)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare

Gesundheitspolitik

HPV-Impfung verhindert Krebs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Prospektive Studie

Blutdruckmessen: Höhere Werte wegen falscher Armposition möglich

Kochsalzspritze in die Haut

„Ehrliches“ Placebo lindert Rückenschmerzen

Lesetipps
Thomas Perlmann, Sekretär der Nobelversammlung, verkündet die Gewinner des Nobelpreises für Medizin 2024

© Steffen Trumpf / dpa

Update

Genregulation

Medizin-Nobelpreis geht an Entdecker der microRNA

Ein geöffneter Geldbeutel mit Münzen und Scheinen liegt auf dem Tisch.

© stockphoto-graf / stock.adobe.com

Vorauszahlungen unzulässig?

Juristin klärt auf: Vorsicht mit der Vorkasse

Digital und im Team: HÄPPI sieht eine umfangreiche Transformation der Praxisabläufe vor.

© maxsim / stock.adobe.com

Zehn Pilotpraxen erproben Zukunftsplan

„HÄPPI“-Konzept: Auf dem Weg zur Hausarztpraxis 2.0