Verwirrung um Corona-Impfzahlen

Bundesgesundheitsministerium: Impfquoten-Monitoring arbeitet „zuverlässig“

„Leichte Ungenauigkeiten“ bei den SARS-CoV-2-Erstimpfungen räumt ein Ministeriumssprecher zwar ein. Die Ungenauigkeiten bewegten sich aber in einem „extrem niedrigen Bereich“.

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Berlin. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat Kritik am Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) zurückgewiesen. Das vom Robert-Koch-Institut (RKI) betriebene System bilde die Impfquoten bei COVID-19 „zuverlässig“ ab, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag bei der Bundespressekonferenz.

Der Sprecher räumte zugleich „leichte Ungenauigkeiten“ bei der Erfassung von Erstimpfungen ein. Diese Ungenauigkeiten bewegten sich aber wahrscheinlich „in einem extrem niedrigen, einstelligen Bereich“.

Das RKI hatte unlängst erklärt, es gebe vermutlich eine leichte Untererfassung bei den Erstimpfungen durch das DIM im Vergleich zur parallel laufenden Covimo-Erhebung. Bei Covimo werden Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet. Auch diese Erhebung wird vom RKI durchgeführt. Das Institut hat weitere Umfragen angekündigt.

Aschenberg-Dugnus: Benötigen verlässliche Impfzahlen

Die Untererfassung hatte eine breite Debatte über die Verlässlichkeit der Impfzahlen ausgelöst. Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus, wies daraufhin, dass die Impfquote entscheidendes Kriterium für die Pandemie-Bekämpfung sei. „Wir benötigen verlässliche Zahlen, wenn wir das Vertrauen und die Akzeptanz der Bevölkerung nicht verspielen wollen.“

Auch der Vorsitzende des Weltärztebunds, Professor Frank Ulrich Montgomery, erklärte, Differenzen zwischen offiziellen Zahlen der Corona-Erstimpfungen und Umfrageergebnissen seien so schnell wie möglich aufzuklären. Je höher die wirkliche Impfquote sei, um so entspannter könne man in den Herbst blicken, sagte Montgomery dem „Deutschlandfunk“ am Freitag.

Spahn: Noch mehr Impftempo nach den Ferien

Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sind inzwischen 52,4 Millionen beziehungsweise 63 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft. 47 Millionen (56,6 Prozent) hätten vollen Impfschutz, gab Spahn am Freitagvormittag via Kurznachrichtendienst „Twitter“ bekannt.

Nahezu jeder vierte 12- bis 17-Jährige habe sich bereits gegen COVID impfen lassen, so Spahn. „Mit dem Ende des Sommerurlaubs bauen wir auf noch mehr Impftempo in allen Altersgruppen.“ (hom)

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