Diskussion ohne Ärzte
KBV-Vorstand kritisiert Impf-Debatte des Bundespräsidenten: „Eine Groteske“
Über die Corona-Impfung und mit Impfgegnern diskutieren ohne Ärzte? Das stößt dem KBV-Vorstand sauer auf.
Veröffentlicht:Berlin. „Als Groteske“ hat der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Diskussionsrunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die Impfpflicht kritisiert. „Dass der Bundespräsident zum Dialog lädt und die Ärzte nicht dabeihat, war clownesker Höhepunkt der Debatte“, sagte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister im Interview mit der „Ärzte Zeitung“ (Freitag).
Zu Wort seien stattdessen auch Impfgegner gekommen „mit ihren an den Haaren herbeigezogenen (…) Einwänden“, so Hofmeister. „Die können nun sagen, sie hätten das beim Präsidenten vorgetragen und sie seien nicht widerlegt worden. Eine Groteske.“
Steinmeier hatte am Mittwoch Bürgerinnen und Bürger zur Diskussion über das Für und Wider einer Impfpflicht geladen. KBV-Chef Dr. Andreas Gassen kritisierte in dem Interview: „Das Beispiel zeigt, wie ignorant die Politik manchmal unterwegs ist.“
Statt der „Scheindebatte“ über die allgemeine Impfpflicht fordern die KBV-Vorstände eine Diskussion über Wege aus der Pandemie. „Ich will endlich von Verantwortlichen hören, ab welchen Parametern wir die Corona-Maßnahmen zurückfahren. Ab welcher Impfquote hören wir denn auf, Maske zu tragen?“, so Hofmeister. (eb)