Rezeptfreie "Pille danach"

KBV fordert fixe Standards für die Beratung

Die "Pille danach" soll nach dem Willen des Gesundheitsministeriums künftig rezeptfrei erhältlich sein. Die KBV sieht diesen Schritt skeptisch.

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BERLIN. Die KBV bezweifelt, dass die geplante Freistellung der Wirkstoffe Ulipristal und Levonorgestrel von der Rezeptpflicht "tatsächlich die Versorgungsqualität für Frauen verbessern kann".

Einen entsprechenden Verordnungsentwurf hat das BMG am Mittwoch an Verbände versandt (15. Verordnung zur Änderung der Arzneimittel-Verschreibungsverordnung).

Aus Sicht der KBV sollte daran festgehalten werden, die Leistungspflicht der GKV auch weiterhin an eine vorausgehende ärztliche Beratung zu binden. Geschehe dies nicht, dann seien "verbindliche Vorgaben für eine nicht durch den Arzt vorgenommene Beratung" nötig, erklärte Feldmann.

Der Blick in andere EU-Länder zeige, dass sich niedrige Abbruchraten einer Schwangerschaft nicht allein durch den rezeptfreien Zugang zu Notfallkontrazeptiva erreichen lassen.

So habe beispielsweise in Frankreich die Einführung der Rezeptfreiheit seit 1999 nicht zu einer Senkung der Zahl der Abbrüche geführt. In Deutschland hingegen sinke ihre Zahl seit zehn Jahren kontinuierlich - besonders stark bei Minderjährigen (minus 41 Prozent), so Feldmann.

Der Berufsverband der Frauenärzte wie auch die Fachgesellschaften hatten deutlich gemacht, sie würden sich trotz weiter bestehender Bedenken nicht Gesprächen mit Apothekern über eine Beratungslösung verweigern.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat den Verordnungsentwurf des BMG grundsätzlich begrüßt. (fst)

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