KV Hamburg will kein Steinbruch für andere Regionen sein

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HAMBURG (di). Hamburg als Steinbruch für die Probleme anderer Länder? Dieses Gefühl beschleicht KV-Vize Walter Plassmann, wenn er politische Lösungen zu Lasten der Metropolregionen hört. "Wir appellieren eindringlich an die verantwortlichen Politiker in Hamburg, dem dreisten Zugriff auf die Versorgung Einhalt zu gebieten", fordert Plassmann. Er sieht sich nach jüngsten politischen Überlegungen gefordert, andere Länder vor Lösungen zu Lasten Hamburgs zu warnen.

"Mit dem platten Hinweis auf viele Ärzte in der Stadt wird der Zugriff auf Ressourcen begründet. Dabei werden die spezifischen Aufgaben beispielsweise der Medizinmetropole Hamburg bewusst ignoriert", ärgert er sich. Zugleich warnt er vor möglichen Folgen wie etwa langen Wartezeiten für eine hoch qualifizierte, bislang leicht zugängliche Medizin.

Zum Hintergrund: Mehrere Politiker und Minister hatten gefordert, die ambulante Versorgung auf dem Land zu Lasten städtischer Gebiete zu verbessern. Zuvor waren Hamburgs Ärzte bei der Verteilung des zusätzlichen Honorars für 2011 weitgehend ausgeschlossen worden. Hinzu kommt, dass nach Beobachtung der KV in Berlin derzeit an Plänen gearbeitet wird, wonach mittel- und langfristig Geld und Praxissitze aus der Hansestadt in andere Länder gelenkt werden können - vor allem NRW und Ost-Bundesländer könnten profitieren.

Plassmann hat dafür kein Verständnis, weil gut 20 Prozent der Versorgungskapazität niedergelassener Ärzte in der Hansestadt für Patienten von außerhalb zur Verfügung stehen. Er verweist auch darauf, dass heute schon die Niederlassung in unterversorgten Gebieten massiv gefördert werde - "ohne erkennbare Erfolge". Dies werde sich nicht dadurch ändern, dass bewährte Strukturen an anderer Stelle zerstört würden.

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