Bundesweite Bevölkerungsstudie
Langzeitstudie NAKO lädt Teilnehmer zur dritten Untersuchung
Bei der Gesundheitsstudie NAKO werden die Teilnehmer ab Juni zum dritten Mal seit 2014 zur Untersuchung eingeladen. Wissenschaftler erhoffen sich neue Erkenntnisse zur Vorhersage von Krankheiten und zur Prävention.
Veröffentlicht:Heidelberg. Die NAKO Gesundheitsstudie (NAKO), die größte Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland, lädt die Teilnehmer zum dritten Mal zu medizinischen Untersuchungen ein. Bei der NAKO werden in 18 Studienzentren über 200.000 Bürgerinnen und Bürger umfassend medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Zu Beginn der Studie 2014 waren die Teilnehmer zwischen 20 und 69 Jahre alt. Vor zehn Jahren wurden sie zufällig über das Einwohnermeldeamt ausgewählt und von ihrem wohnortnahen Studienzentrum eingeladen.
Für die Drittuntersuchung werden die Teilnehmer im Abstand von vier bis fünf Jahren zur nächsten Untersuchung erneut eingeladen. Auch dabei werden die Teilnehmer nach ihren Lebensumständen befragt, mit einer Reihe an standardisierten Tests von Blutdruckmessung bis zum Handgreiftest untersucht und Biomaterialien wie Blut- oder Urinproben gesammelt. Im Juni starten die NAKO Standorte Berlin-Mitte, Berlin-Nord, Essen, Hannover, Leipzig, Neubrandenburg und Regensburg mit der neuen Untersuchungsreihe. Ab Sommer finden dann auch in allen weiteren Studienzentren die Folgeuntersuchungen statt.
Professor Thomas Keil, wissenschaftlicher Co-Projektleiter der NAKO am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité erläutert, große Langzeitstudien mit vielen Menschen aus der gesamten Bevölkerung seien zwar kosten- und zeitintensiv, „aber zur Verbesserung der Vorhersage von Krankheiten und zur Prävention dringend erforderlich. Denn es ist wichtig, bei noch gesunden Personen vor dem ersten Auftreten einer Krankheit den Lebensstil zu erfassen oder Blutproben zu entnehmen, um neue Marker zur Früherkennung zu bestimmen und dann zu beobachten, wer im weiteren Verlauf des Lebens erkrankt oder aber gesund bleibt.“
Die NAKO wird aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer finanziert. (eb)