Neue Kammerversammlung

MB eindeutiger Sieger bei den Wahlen in Nordrhein

Bei den Wahlen zur ÄKNo-Kammerversammlung hat der Marburger Bund die absolute Mehrheit nur knapp verpasst und wird wohl erneut den Präsidenten stellen, der allerdings nicht der bisherige sein wird.

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Hatten ihren Hut für ein Vorstandsamt in der Kammer Nordrhein in den Ring geworfen: Dr. Sven Dreyer, Bernd Zimmer, Dr. Arndt Berson (v.l.n.r.). Dreyer hat nach dem Wahlausgang nun die größten Chancen auf die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Rudolf Henke.

Hatten ihren Hut für ein Vorstandsamt in der Kammer Nordrhein in den Ring geworfen: Dr. Sven Dreyer, Bernd Zimmer, Dr. Arndt Berson (v.l.n.r.). Dreyer hat nach dem Wahlausgang nun die größten Chancen auf die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Rudolf Henke.

© [M] Jochen Rolfes (3)

Düsseldorf. Grund zum Feiern für den Marburger Bund (MB): Er ist als klarer Sieger aus den Wahlen zur Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) hervorgegangen. MB-Spitzenkandidat Dr. Sven Dreyer hat beste Chancen, der nächste ÄKNo-Präsident zu werden, Amtsinhaber Rudolf Henke tritt nicht mehr an.

Der Marburger Bund kam laut dem vorläufigen Wahlergebnis auf 60 der 121 Sitze im Kammerparlament und verbesserte damit sein Ergebnis bei den Wahlen 2019 noch einmal deutlich. Vor fünf Jahren war der MB auf 54 Sitze gekommen. Der amtierende Präsident Henke wird der ÄKNo erhalten bleiben. Er ist über die Liste des MB Aachen, Düren, Heinsberg in die Kammerversammlung gewählt worden.

Bislang gibt es dort neben dem MB mit Das Ärztebündnis und VoxMed zwei weitere Fraktionen. Sie setzen sich jeweils aus Vertretern verschiedener Listen zusammen, hier werden die Karten jetzt neu gemischt.

Duo Dreyer/Berson wahrscheinlich

Auf die bislang vom Hausärzteverband geprägten VoxMed-Listen entfallen bei der aktuellen Wahl wie vor fünf Jahren zwölf Sitze. Allerdings kann man von dem einheitlichen Namen nicht auf ein einheitliches Auftreten schließen. So zieht Dr. Arndt Berson für die Liste VoxMed Düsseldorf Niederrhein ins Kammerparlament, der bisherige Vizepräsident Bernd Zimmer für Die Unabhängigen VoxMed Bergisch Land.

Zimmer hat seinen Hut für den Kammervorsitz in den Ring geworfen und deutlich gemacht, dass ein Weitermachen als Vize eines Präsidenten Dreyer für ihn nicht in Frage kommt. Genau das kann sich Berson aber gut vorstellen – und für Dreyer ist Berson der Wunschkandidat für den Vize-Posten.

Neben den VoxMed-Listen ist auch die Liste Hausärztinnen und Hausärzte Köln Aachen angetreten, die vier Sitze errungen hat.

Frauenanteil in der Kammerversammlung steigt

Die Bezeichnung Ärztebündnis führen einige Listen im Namen, sie kommen zusammen auf neun Sitze. Die Versorgerfachärzte konnten acht Sitze erzielen, die Freie Ärzteschaft vier. Vertreter dieser Listen gehören in der aktuellen Kammerversammlung zu Das Ärztebündnis. Ihm hatten sich auch Vertreter des Hartmannbundes angeschlossen. Sie haben bei den aktuellen Wahlen sechs Sitze errungen.

30.055 Ärztinnen und Ärzte haben sich an den Wahlen beteiligt, so viele wie nie zuvor. Die Wahlbeteiligung ist allerdings weiter gesunken, wenn auch nur leicht von 43,8 Prozent auf 42,7 Prozent. In der neuen Kammerversammlung werden mehr Ärztinnen sitzen als zuvor. Die Frauenquote erhöhte sich von 32,2 Prozent auf 38,9 Prozent.

Die Kammerversammlung tritt am 31. August zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Dann werden die beiden Kammerspitzen gewählt und die 16 Beisitzerinnen und Beisitzer im Vorstand, an dem in Nordrhein traditionell alle Fraktionen beteiligt werden. Bis dahin wird es sicher eine Reihe spannender Gespräche geben. (iss)

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