Mit Medusa kämpft Thüringen gegen Sepsis

ERFURT (rbü). Thüringen startet eine bundesweite Qualitätsoffensive zur Senkung der Sepsis-Sterblichkeit. Insgesamt 40 Kliniken, darunter allein die Hälfte aus Thüringen, nehmen an der sogenannten Medusa-Studie teil, die vom Sepsis-Center CSCC am Uniklinikum Jena initiiert wurde.

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"Unser Ziel ist es, dass alle Patienten möglichst in der ersten Stunde nach der Diagnosestellung Sepsis mit Antibiotika und kreislaufunterstützenden Maßnahmen behandelt werden", sagt Professor Konrad Reinhart, Leiter der Studie.

Mit jeder gewonnenen Stunde könne die Sterblichkeit um acht Prozent gesenkt werden. Durch Weiterbildung und Training für Ärzte und Pflegekräfte sowie ein Benchmarking soll die Krankenhaushygiene gestärkt werden.

Unerfahrene Mediziner können die Symptome leicht falsch einordnen, so Reinhart, der dem weltweiten Zusammenschluss von Sepsis-Experten vorsteht.

Jährlich erkranken allein in Deutschland etwa 150.00 Menschen an einer Sepsis. Ein Drittel der Fälle ereignet sich bereits außerhalb von Krankenhäusern. Fast die Hälfte der Erkrankten stirbt. Allein auf den Intensivstationen verursacht Sepsis Kosten von 1,7 Milliarden Euro.

Die Medusa-Initiative wird vom Bund mit 1,2 Millionen Euro unterstützt und ist auf vier Jahre angelegt. Das Universitätsklinikum Jena gehört zu den führenden Einrichtungen der Sepsis-Forschung.

Das dort angesiedelte Center for Sepsis Control and Care (CSCC) ist eines von bundesweit sieben integrierten Forschungs- und Behandlungszentren und wird vom Bundesministerium für Bildung mit 23 Millionen Euro gefördert.

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