Pädiater warnen vor einem Primärarztsystem

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BAD ORB (ras). Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat bei seinem Herbstkongress in Bad Orb die Bundesregierung aufgefordert, die Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen durch Pädiater im SGB V zu verankern.

Wie BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann vor den knapp 600 Teilnehmern des 38. Herbstkongresses des BVKJ erklärte, werde im jüngsten Gesetzesentwurf der Bundesregierung die Vorrangstellung der Allgemeinärzte in der hausärztlichen Versorgung festgeschrieben. Hartmann sieht darin das Risiko, dass langfristig ein Primärarztsystem wie in anderen europäischen Ländern entsteht.

Damit würde die Primärversorgung von Kindern durch Pädiater ausgehöhlt. Dies würde aber auch unnötige Kostenbelastungen nach sich ziehen. So habe gerade die letzte Grippesaison mit der hohen Rate an H1N1-Infektionen bei Kindern gezeigt, dass mit Hilfe der Pädiater in erheblichem Umfang stationäre Behandlungskosten eingespart werden konnten. Laut Hartmann lag die Zahl der stationär zu behandelnden schwer grippekranken Kinder und Jugendlichen hierzulande um 80 Prozent niedriger als in Ländern ohne Primärversorgung durch Kinder- und Jugendärzte.

Zudem sei erwiesen, dass von Pädiatern weit weniger Antibiotika für Kinder verordnet werden als von allen anderen Arztgruppen. Schließlich seien die Pädiater auch Vorreiter bei den Kinderfrüherkennungsuntersuchungen. Damit gelinge es häufig, Krankheiten frühzeitig zu entdecken und die Patienten mit geringem Aufwand zu behandeln.

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