Vor Bauernprotesten
Sorge um Zukunft und Versorgung: FVDZ unterstützt Proteste der Landwirte
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte unterstützt nach eigenen Angaben die von Bauernverbänden initiierten Proteste. Selbstständige und Freiberuflicher – seien es Landwirte oder Zahnärzte – hätten branchenübergreifend mit Problemen wie überbordender Bürokratie zu kämpfen.
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Mit Traktoren-Konvois wollen Landwirte ihren Protest gegen Sparpläne der Ampel-Regierung zum Ausdruck bringen. (Archivbild)
© Christian Knieps / dpa / picture alliance
Bonn. Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) unterstützt die von Bauernverbänden initiierten Proteste – und sieht durchaus Verbindungen zum eigenen Berufsstand und prägenden Problemen. „Gleichgültig, ob Zahnarztpraxen, landwirtschaftliche Betriebe, Handwerker, Betriebe der Gesundheitsversorgung oder andere Dienstleister – die ungewisse Zukunft unserer Unternehmen und die Sicherstellung der Versorgung der Menschen eint uns“, erklärte der Bundesvorsitzende des FVDZ Dr. Christian Öttl am Freitag.
„Wir haben als Selbstständige und Freiberufler seit Jahren mit steigenden Kosten, überbordender Bürokratie, Personalmangel und Auswirkungen der weltpolitischen Entwicklungen wie Inflation und Ressourcenmangel zu kämpfen“, so Öttl weiter. Selbststände, gerade im Mittelstand, hätten es nicht leicht. Statt sie zu unterstützen, mache die Politik ihnen das Leben zusätzlich schwer, mit „neuen Auflagen, Einschränkungen und Vorschriften“.
„Potenzielle Nachfolger winken dankend ab“
Gerade die hohe und immer weiter steigende Bürokratie schrecke viele junge Berufstätige ab, einmal eine Praxis oder einen Betrieb zu übernehmen. „Da geht es den Zahnärzten wie den Bauern: Die potenziellen Nachfolger winken dankend ab“, so Öttl weiter. „Die Rahmenbedingungen für die Selbstständigkeit beziehungsweise Freiberuflichkeit passen einfach nicht mehr – und das haben wir nicht nur einer seit Jahren vollkommen verfehlten Gesundheitspolitik zu verdanken, sondern auch einer Wirtschaftspolitik, die jeglichen Fortschritt verhindert und mehr reglementiert als Unternehmern guttut“, kritisiert der FVDZ-Bundesvorsitzende weiter.
Die Bundesregierung hatte am Donnerstag angekündigt, die angekündigten Kürzungen von Agrar-Subventionen teils zurücknehmen zu wollen. Bauernverbände bewerteten diese Schritte aber als nicht ausreichend. Am Montag sollen vielerorts Protestaktionen stattfinden, bei denen Bauern den Verkehr lahmlegen wollen.
„Aufs Schärfste“ verurteilt der FVDZ der Mitteilung zufolge Versuche „undemokratischer Organisationen“, Protestaktionen wie die der Bauernverbände zu instrumentalisieren. (heib)