KBV/DKG

Versorgung über Sektoren hinweg ist ein Muss

Ambulante und stationäre Versorgung werden sich in Zukunft verzahnen müssen. Der demografische Wandel lässt den Akteuren keine andere Wahl.

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BERLIN. An der sektorenübergreifenden Versorgung führt kein Weg vorbei.

Darin waren sich sowohl der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Gassen als auch Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, auf einem Symposion der Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen einig.

Nicht nur niedergelassene Ärzte haben Schwierigkeiten, Praxisnachfolger zu finden. Auch die Kliniken kämpfen bereits mit dem Fachkräftemangel. "2030 wird jede dritte Arztstelle im stationären Bereich unbesetzt sein", sagte Gassen.

In Zukunft müssten sich der ambulante und stationäre Bereich ergänzen und gegenseitig stärken, so der KBV-Chef. Infrastruktur und Ressourcen seien gemeinsam zu nutzen.

Die Lösung des Versorgungsstärkungsgesetzes, Krankenhäuser bei Unterversorgung und langen Wartezeiten für die ambulante Versorgung stärker zu öffnen, werde jedoch nicht funktionieren.

"Das ist der Versuch, eine Lücke mit einer anderen zu stopfen", sagte Gassen mit Blick auf den Personalmangel in den Kliniken.

Auch Reumann kritisierte den Versuch, Kliniken als "Notnagel" für das Gesundheitssystem zu benutzen. Wenn Krankenhäuser in die Bresche springen sollen, müssten Finanzierung und Leistungsumfang geregelt werden.

Ebenso plädierte Gassen für faire und gleiche Rahmenbedingungen.

Für Reumann liegt ein Schlüssel für die Zukunft darin, den regionalen Bedarf stärker in den Blick zu nehmen und Prävention, Reha, Pflege und vor allem auch nicht-medizinische Berufe in die "Versorgungslandschaft" miteinzubeziehen.

Das grundsätzliche Problem, das gesamte Sozialversicherungssystem demografiefest zu machen, könne auch die sektorübergreifende Versorgung nicht lösen. (juk)

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