Klimawandel, Umweltverschmutzung, Artensterben

WHO-Region Europa einigt sich auf Fahrplan gegen „Dreifachkrise“

Pro Jahr gehen 1,4 Millionen vorzeitige Todesfälle in Europa auf das Konto von Umweltrisikofaktoren. Mit der Budapester Erklärung will die WHO nun ganz konkret der „Dreifachkrise“ aus Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben begegnen.

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Budapest. Die WHO-Region Europa hat sich auf beschleunigte Bemühungen im Kampf gegen die gesundheitlichen Folgen von Klimawandel, Artenverlust und Umweltverschmutzung verständigt. Auf einer Ministerkonferenz in Budapest unterzeichneten WHO-Regionaldirektor Hans Kluge, Ungarns Umweltstaatssekretärin Aniko Raisz und Gesundheitsstaatssekretär Peter Takacs am Donnerstagabend eine Erklärung mit einer Reihe von Maßnahmen und einem gemeinsamen Fahrplan für die kommenden Jahre. Die sogenannte Budapester Erklärung soll dazu beitragen, die Auswirkungen der Klima-, Biodiversitäts- und Verschmutzungskrisen auf die menschliche Gesundheit zu bekämpfen.

„Wir haben nun die Budapester Erklärung angenommen. Es hat uns eine übermenschliche Anstrengung gekostet, diesen Punkt zu erreichen“, sagte Kluge nach WHO-Angaben auf der Konferenz. „Und es wird all unsere Entschlossenheit, Belastbarkeit und unseren Einfallsreichtum erfordern, um dieses Versprechen einzulösen.“ Der im Oktober geplanten Regionalkonferenz im kasachischen Astana soll die Erklärung letztlich zur offiziellen Billigung vorgelegt werden.

Mehr Anstrengungen bei Prävention

Wie aus der Erklärung hervorgeht, sind jedes Jahr mindestens 1,4 Millionen vorzeitige Todesfälle in der 53 Länder umfassenden Region auf Umweltrisikofaktoren wie etwa Luftverschmutzung zurückzuführen. Es sei beunruhigend, dass die „Dreifachkrise“ aus Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben beispiellose und sich schnell entwickelnde Auswirkungen auf Leben und Ökosysteme sowie Gesundheit und Wohlbefinden von Mensch und Tier habe, hieß es in dem Dokument.

Die Minister und Vertreter der Mitgliedstaaten bekennen sich in der Erklärung zu einem zweigleisigen Ansatz, mit dem der gerechte Übergang zu widerstandsfähigen, gesunden, fairen und nachhaltigen Gesellschaften gelingen soll. Zum einen wollen die Länder bei Prävention und Vorbereitung auf Notfälle besser werden, zum anderen wollen sie den Umweltfaktoren an sich begegnen, die sich auf die Gesundheit auswirken. Zentral auf diesem Weg soll eine sogenannte „Roadmap für gesündere Menschen, einen florierenden Planeten und eine nachhaltige Zukunft 2023-2030“ sein. In den Prozess sollen auch Lektionen aus der Corona-Pandemie einfließen. (dpa)

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